Der Bewertungsunterschied macht sich bemerkbar - Seite 2
Zu ähnlichen Werten ist übrigens kürzlich auch die Berenberg-Bank gekommen:
(Quelle: Berenberg Bank)
Gegenüber der Besprechung dieser fundamentalen Daten vom 8. und 11. November hat sich damit nicht viel geändert. Und das gilt auch für die Situation beim Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).
(Quelle: Berenberg Bank)
Geändert hat sich lediglich, dass europäische Aktien seitdem besser abgeschnitten haben als US-Aktien. Genau diese Entwicklung hatte ich erwartet. Und ich gehe davon aus, dass sie sich im gerade begonnenen Jahr fortsetzt.
Euro-Aktien locken mit relativ hohen Dividendenrenditen
Zumal europäische und deutsche Aktien neben der günstigeren fundamentalen Bewertung im Durchschnitt auch noch mit höheren Dividendenrenditen von 3,5 % (Euro STOXX 50) bzw. 3,4 % (DAX) locken, gegenüber 2,3 % beim Dow Jones und sogar nur 1,8 % beim S&P 500.
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Und diese liegen, im Gegensatz zu US-Aktien, (noch) oberhalb der jeweiligen Renditen am Markt für Staatsanleihen. Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit rentierten zum Beispiel zum Jahreswechsel mit 2,57 %, 2-jährige Papiere bei 2,76 %.
(Quelle: Berenberg Bank)
Kurzer Einschub: Die Inversion der Zinskurve deutet damit übrigens weiterhin auf eine Rezession hin.
(Quelle: Berenberg Bank)
Die 10-jährigen US-Pendants rentierten dagegen bei über 3,8 % und sind damit eine größere Konkurrenz für US-Aktien.
Kein Wunder also, dass die teuren US-Aktien in Zeiten von stark steigenden Leitzinsen (und Anleiherenditen) sowie einem milliardenschweren Liquiditätsentzug insbesondere durch die US-Notenbank spätestens seit Oktober vergangenen Jahres relative Schwäche zeigen. Und daher hatte ich vorgestern auch noch einmal explizit geschrieben, dass vor allem der Dow Jones „korrekturanfällig“ ist und ich „das Aufwärtspotenzial am US-Aktienmarkt nach wie vor für begrenzt“ halte.
Gewinnmitnahmen
Da eine erneute Korrektur beim Dow Jones sicherlich nicht spurlos an anderen Werten am Aktienmarkt vorüber gehen wird, habe ich bei meinen Börsenbriefen jüngst einige Positionen verkauft und die
Depots damit für neuerliche Rücksetzer im gerade begonnenen Jahr vorbereitet.
Mit einer aktuellen Investitionsquote von (inzwischen nur noch) rund 50 % beim Depot des „Börse-Intern Premium“ kann es nun gerne mit den Kursen weiter nach oben gehen, in diesem Fall nehme ich weitere Gewinne mit, es darf aber auch gerne zum befürchteten Rücksetzer
kommen, dann hole ich verkaufte Positionen zu günstigeren Kursen zurück ins Depot. Eine bessere Position kann man an den Aktienmärkten kaum haben.
Ich wünsche auch Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)