Krise am Bau
Baukonjunktur immer besorgniserregender
Berlin (ots) - Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich
Baumaterialien im Jahresdurchschnitt 2022 deutlich gegenüber dem Vorjahr.
Infolge stiegen auch die Preise für den Neubau von Wohngebäuden. Die Daten
kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches
Baugewerbe:
"Aufgrund der Energiekrise mussten Bauherren und Unternehmen im letzten Jahr
starke Preisanstiege verkraften. Gerade energieintensive Baumaterialien wie
Stabstahl (+40,4 %), Blankstahl (+39,1 %) und Betonstahlmatten (+38,1 %)
verteuerten sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021.
Baumaterialien im Jahresdurchschnitt 2022 deutlich gegenüber dem Vorjahr.
Infolge stiegen auch die Preise für den Neubau von Wohngebäuden. Die Daten
kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches
Baugewerbe:
"Aufgrund der Energiekrise mussten Bauherren und Unternehmen im letzten Jahr
starke Preisanstiege verkraften. Gerade energieintensive Baumaterialien wie
Stabstahl (+40,4 %), Blankstahl (+39,1 %) und Betonstahlmatten (+38,1 %)
verteuerten sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021.
Den Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als die immensen Preissprünge
weiterzugeben. Dies führte im letzten Jahr dazu, dass das Bauen teurer wurde.
Mit einem Jahresdurchschnitt 2022 von plus 16,4 % bei den Preisen für den Neubau
von Wohngebäuden gegenüber dem Vorjahr war es die höchste gemessene Veränderung
gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1958. Unter diesen
Entwicklungen leidet der Wohnungsbau. Von Januar bis November 2022 gingen die
Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322 000 zurück.
Diese Entwicklungen sind besorgniserregend. Denn während sowohl im Wohnungsbau,
als auch in der Infrastruktur oder bei der Energiewende wahre Mammutaufgaben
anstehen, schrumpft das Bauvolumen in Deutschland aller Voraussicht nach in
diesem Jahr. Sollte der Druck auf die Branche weiter zunehmen, geraten die Bau-,
Sanierungs- und Nachhaltigkeitsziele in Deutschland immer mehr in Gefahr.
Es sind die hiesigen mittelständischen Bauunternehmen, die ihre Kapazitäten in
den letzten 15 Jahren ausgebaut hatten, um Deutschlands Straßen, Brücken,
Wohnhäuser, Schulen, Fabriken und Windräder zu bauen und zu sanieren. Aber schon
jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge
Unterauslastungen absehbar. Es muss jetzt alles dafür getan werden, die
Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später
Kapazitäten abbauen müssen", so Pakleppa.
Neue Baupolitik für eine neue Zeit
Für Bauherren und Branche fordert der Hauptgeschäftsführer von der Politik
bessere Rahmenbedingungen. "Wir müssen das Bauen in Deutschland endlich
einfacher machen. Das bedeutet: Mehr Bauland ausweisen, alle bestehenden
Regelungen zum Baugebot konsequent anwenden, ein Behördenportal einrichten sowie
den vollständig digitalen Bauantrag samt Genehmigungsverfahren einführen, mehr
Förderungen im Neubau zur Verfügung stellen und vom überambitionierten und zu
teuren EH-40-Standard entkoppeln, eine Nachfolgeregelung für das Baukindergeld
finden, die Grunderwerbssteuer senken und Sonderabschreibungen im sozialen
Wohnungsneubau auf 10 Prozent ausweiten."
Pressekontakt:
Iris Rabe
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail mailto:rabe@zdb.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/33001/5430548
OTS: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe
weiterzugeben. Dies führte im letzten Jahr dazu, dass das Bauen teurer wurde.
Mit einem Jahresdurchschnitt 2022 von plus 16,4 % bei den Preisen für den Neubau
von Wohngebäuden gegenüber dem Vorjahr war es die höchste gemessene Veränderung
gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1958. Unter diesen
Entwicklungen leidet der Wohnungsbau. Von Januar bis November 2022 gingen die
Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322 000 zurück.
Diese Entwicklungen sind besorgniserregend. Denn während sowohl im Wohnungsbau,
als auch in der Infrastruktur oder bei der Energiewende wahre Mammutaufgaben
anstehen, schrumpft das Bauvolumen in Deutschland aller Voraussicht nach in
diesem Jahr. Sollte der Druck auf die Branche weiter zunehmen, geraten die Bau-,
Sanierungs- und Nachhaltigkeitsziele in Deutschland immer mehr in Gefahr.
Es sind die hiesigen mittelständischen Bauunternehmen, die ihre Kapazitäten in
den letzten 15 Jahren ausgebaut hatten, um Deutschlands Straßen, Brücken,
Wohnhäuser, Schulen, Fabriken und Windräder zu bauen und zu sanieren. Aber schon
jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge
Unterauslastungen absehbar. Es muss jetzt alles dafür getan werden, die
Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später
Kapazitäten abbauen müssen", so Pakleppa.
Neue Baupolitik für eine neue Zeit
Für Bauherren und Branche fordert der Hauptgeschäftsführer von der Politik
bessere Rahmenbedingungen. "Wir müssen das Bauen in Deutschland endlich
einfacher machen. Das bedeutet: Mehr Bauland ausweisen, alle bestehenden
Regelungen zum Baugebot konsequent anwenden, ein Behördenportal einrichten sowie
den vollständig digitalen Bauantrag samt Genehmigungsverfahren einführen, mehr
Förderungen im Neubau zur Verfügung stellen und vom überambitionierten und zu
teuren EH-40-Standard entkoppeln, eine Nachfolgeregelung für das Baukindergeld
finden, die Grunderwerbssteuer senken und Sonderabschreibungen im sozialen
Wohnungsneubau auf 10 Prozent ausweiten."
Pressekontakt:
Iris Rabe
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail mailto:rabe@zdb.de
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OTS: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe