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    SCM Microsystems  257  0 Kommentare Anleger von "Weichenstellung" noch nicht überzeugt


    Die deutsch-amerikanische SCM Microsystems stellt das abgelaufene Jahr unter die Überschrift „Strategische Weichen für weiteres Wachstum gestellt“. Dem scheinen die Anleger nicht so recht folgen zu wollen. Sie verkaufen das Papier, das zu einem Kursverlust von aktuell mehr als 10% auf 18,80€ führt.

    SCM reklamiert ein rekordverdächtiges viertes Quartal 2000, in dem mit 52,5 Mio.$ der höchste Vierteljahresumsatz der Firmengeschichte erzielt worden sei - ein Plus von 31% gegenüber dem Vorjahr. Ohne Einmalaufwendungen und Firmenwert-Abschreibungen beläuft sich der Gewinn je Aktie auf 0,25$. Vor einem Jahr wurden noch 0,42$ erwirtschaftet. Bei den Einmalaufwendungen handelt es sich um Abschreibungen auf redundante F&E-Projekte sowie Aufwendungen für Kompensation von Stock Options, für Akquisition, Vergleiche und Restrukturierung. Diese sind primär durch die vollständige Übernahme der Dazzle Inc. im Dezember 2000 entstanden. Das eingerechnet kommt der Verlust je Aktie auf 0,41$. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 0,40$ je Aktie erzielt.

    Das gesamte Geschäftsjahr 2000 erbrachte plus 24% auf 157,8 Mio.$ Umsatz. Ohne Einmalaufwendungen und Goodwill-Abschreibungen ergibt sich ein Gewinn je Aktie von 0,66$ - das bedeutet 70% des Vorjahreswertes, der bei 0,95$ lag. Unter Berücksichtigung der Einmalaufwendungen für das gesamte Jahr 2000, erweitert um diejenigen, die mit der Übernahme von Microtech International und 2-Tel zusammenhängen, und der Firmenwert-Abschreibungen entsteht im Geschäftsjahr 2000 ein Verlust von 0,32$ Aktie. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von 0,60$ erwirtschaftet.

    In absoluten Zahlen entstand im Jahr 2000 einschließlich einmaliger Aufwendungen und Firmenwertabschreibungen ein Nettoverlust von 4,7 Mio.$. 1999 wurde noch ein Überschuss von 9,1 Mio.$ Dollar erzielt. Für 2001 beziffert SCM die durchschnittlichen Goodwill-Abschreibungen für die jüngsten Akquisitionen auf zusammen 3,6 Mio.$ je Quartal.

    Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis: Ein Umsatzplus von 24% wurde mit einem um 30% niedrigeren operativen Ergebnis erkauft.

    Die Analysten des Bankhauses Sal. Oppenheim stuften die Aktie im Januar weiterhin auf „Hold“ ein. Die BW Bank hat kürzlich folgende Gewinnreihe je Aktie für 2000_2001_2002 aufgestellt: 0,50_1,45_1,91€. Demnach hätte die Aktie beim aktuellen Kurs ein 2001er KGV von unter 13. Die Experten rechnen in den nächsten beiden Jahren mit durchschnittlich rund 50% Umsatzwachstum. Auf dieser Basis wäre die SCM-Aktie als spekulative Chance einzuschätzen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis wäre mit etwa 1 für die 2001er Prognose nicht zu teuer.

    SCM ist mit seiner Produktpalette stark auf SmartCards und den interaktiven Fernsehbereich ausgelegt. Ein bedeutender Anteil der Verkäufe erfolgt im amerikanischen Raum. Bisher schlugen die hohen Kosten für Halbleiter negativ zu Buche. Insbesondere bei den Flash-Speichern dürfte sich das Blatt jetzt aber wenden. Damit dürfte sich die Kostensituation entspannen.

    Dennoch bleiben zwei wesentliche Unsicherheitsfaktoren: Erstens hat das Unternehmen bisher nie durch zuverlässige Prognosen von sich reden gemacht. Zweitens bleibt die Lage am amerikanischen Absatzmarkt unsicher.

    Die Charttechnik zeigt eine klar überverkaufte Situation. Im Wege steht gegenwärtig die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei 28,35€ und vorher der statische Widerstand bei knapp 25€.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    SCM Microsystems Anleger von "Weichenstellung" noch nicht überzeugt Die deutsch-amerikanische SCM Microsystems stellt das abgelaufene Jahr unter die Überschrift „Strategische Weichen für weiteres Wachstum gestellt“. Dem scheinen die Anleger nicht so recht folgen zu wollen. Sie verkaufen das Papier, das zu …

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