US-Konjunktur
US-Arbeitsmarktwachstum übertrifft Erwartungen deutlich
Zwar ist die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA stärker als erwartet angestiegen, insgesamt hat sich aber die Zahl der Arbeitslosen stärker als erwartet erhöht.
Die US-Wirtschaft hat im Mai eine beeindruckende Anzahl neuer Arbeitsplätze geschaffen, die die Erwartungen weit übertroffen hat. Das Arbeitsministerium in Washington gab am Freitag bekannt, dass außerhalb der Landwirtschaft 339.000 Stellen geschaffen wurden - weit mehr als die von Analysten durchschnittlich prognostizierten 195.000. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,7 Prozent, gegenüber 3,4 Prozent im Vormonat.
Zusätzlich wurden die Beschäftigungszahlen der beiden vorangegangenen Monate um insgesamt 93.000 Stellen nach oben korrigiert, was auf eine starke Robustheit des Arbeitsmarktes hindeutet.
Die robuste Einstellungspolitik deutet darauf hin, dass Arbeitgeber trotz hoher Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit weiterhin auf der Suche nach Arbeitskräften sind. Viele stellen weiterhin Mitarbeiter ein, um die gleichbleibende Nachfrage der Verbraucher zu befriedigen, insbesondere im Dienstleistungssektor. Statt Mitarbeiter zu entlassen - was auf tieferliegende Risse im Arbeitsmarkt hindeuten würde - haben viele Unternehmen ihren Personalbestand durch natürliche Fluktuation begrenzt.
Die offene Frage ist, ob Arbeitgeber wirtschaftlichen Herausforderungen weiterhin trotzen können - und für wie lange. Die Federal Reserve erhöht seit über einem Jahr die Zinsen, um den Arbeitsmarkt abzukühlen und Preiserhöhungen einzudämmen.
"Obwohl der Arbeitsmarkt insgesamt überraschend stark aufgetreten ist, denke ich, dass der Arbeitsmarkt nicht ewig der Schwerkraft der Zinserhöhungen der Fed trotzen kann", sagte Sarah House, Ökonomin bei Wells Fargo.
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Die Fed-Beamten haben signalisiert, dass der Arbeitsmarktbericht ein wichtiger Faktor sein wird, wenn sie entscheiden, ob sie die Zinsen erneut erhöhen. Ihre nächste Sitzung findet am 13. und 14. Juni statt.