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    Kapitalmarkt-Standpunkt  161  0 Kommentare „Bärendienst“


    Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

    „Die Rente ist sicher, ihre Finanzierung schon lange nicht mehr. Helfen soll künftig eine weitere Finanzierungsquelle: der Kapitalmarkt. Doch es fehlt an Entschlossenheit“, schreibt Frank Bethmann auf der Webseite des ZDF im Januar. Und weiter:

    Jahr für Jahr müssen Mittel aus dem Bundeshaushalt locker gemacht werden, um die Defizite in der Rentenkasse auszugleichen. Derzeit schießt der Bund 110 Milliarden Euro dazu, das ist ein Viertel des Haushalts. In den kommenden Jahren dürfte die Quersubventionierung der Rente mit Steuergeldern noch deutlich zunehmen.“ Jüngere müssen die Zeche zahlen, denn bereits 2035 müssen rechnerisch hundert Beschäftigte die Ansprüche von 45 Rentnern finanzieren.

    In der Börsenzeitung vom 08.07. nennt Claus Döring das Rentensystem in seinem Kommentar sogar ein Schneeballsystem. Unbedingt lesenswert!

    Dass wir in Deutschland eine eigenverantwortlichere Alterssicherung brauchen, das wissen alle Auguren schon lange: Bei der demografischen Entwicklung quietschen die Durchlauferhitzer der sozialen Sicherung. Selbst die glorreiche Ampel hat in ihrem ambitionierten Koalitionsvertrag den Kapitalmarkt unter dem Stichwort „Aktienrente“ entdeckt.

    Auch die unermüdlichen (Vor)-Kämpfer*innen vom Deutschen Aktien Institut DAI schreiben:

    „Um den Lebensstandard im Alter zu sichern, brauchen Aktien einen festen Platz in der deutschen Altersvorsorge. Die Menschen werden so am Erfolg der Wirtschaft beteiligt und das Rentensystem stabilisiert. Wir setzen uns für ein Ansparverfahren nach internationalem Vorbild ein. Dieses hilft uns, die Herausforderungen des demografischen Wandels in Deutschland zu meistern.“

    In der Tat ist der Kapitalmarkt durch intelligente Politik in anderen Ländern wie z.B. Schweden schon viel weiter.

    Trotz dieser Erkenntnisse verharrte die Aktienquote in Deutschland lange bei 12 %. Bis dann zwei Faktoren diesen Wert auf 18 % katapultiert haben. Das war der Ausbruch der Corona-Pandemie mit historisch niedrigen Zinsen bei der die Bürger im Lockdown von zu Hause aus den Kapitalmarkt entdeckt haben. Und das ganze vor allem in Verbindung mit den gerade entstandenen Neobrokern, die neue und jüngere Anlegerkreise an den Kapitalmarkt durch moderne und einfach zu bedienende Marktzugänge – wie funktionierende Apps – an die Börse gelockt haben. Hier sind die Umsätze explodiert während die tradierten Institute mit zumeist Nullwachstum dem Boom hinterhergeschaut haben.

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    Anleihen Finder
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