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     121  0 Kommentare Schweizer Zentralbankpräsident fordert bessere Krisenvorbereitung der Banken

    Für Sie zusammengefasst
    • SNB gewährt grundsätzlich keine Notfallliquidität ohne Sicherheiten.
    • Credit Suisse hatte zu wenig Sicherheiten für Liquiditätshilfe.
    • SNB zieht Lehren: Liquiditätsregulierung anpassen, mehr Sicherheiten fordern.

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Vorgänge um die Credit Suisse (CS) sollen ein Einzelfall bleiben: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will grundsätzlich Finanzinstituten keine Notfallliquidität ohne Sicherheiten gewähren. Die der Credit Suisse in der Krise gewährten außerordentliche Liquiditätshilfe "ELA+" solle nicht zu einem ordentlichen geldpolitischen Instrument der SNB werden, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Mittwoch.

    Die Credit Suisse habe zu wenig Sicherheiten für eine Einlieferung bei der SNB vorbereitet, um in massivem Umfang außerordentliche Liquiditätshilfe zu erhalten, stellte der SNB-Präsident in seiner Eröffnungsrede an der Konferenz "The SNB and its Watchers" in Bern fest. Der Fall der CS habe aber auch exemplarisch gezeigt, dass Kundeneinlagen heute viel schneller und umfangreicher abfließen könnten als in der bisherigen Regulierung angenommen.

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    Die SNB stellte der CS im März die Liquiditätshilfe ELA+ (Emergency Liquidity Assistance") basierend auf einer Notverordnung des Bundesrats zur Verfügung. Für diese Kredite musste die CS keine Sicherheiten hinterlegen, es galt lediglich ein Konkursprivileg der SNB. Sie ergänzte die klassische Liquiditätshilfe (ELA) sowie die durch den Bund garantierten Darlehen (Public Liquidity Backstop PLB). In der Spitze stellte die SNB der Credit Suisse 168 Milliarden Franken bereit, so Jordan.

    Der SNB-Präsident zog daraus Lehren für die Zukunft: "Erstens muss die Liquiditätsregulierung auf die neue Realität von potenziell schnelleren und größeren Abflüssen von Depositen ausgerichtet werden." Zweitens sei es für die Zukunft von allergrößter Wichtigkeit, dass die Banken ausreichend Sicherheiten für die Übertragung an die SNB und andere Zentralbanken vorbereiten würden.

    Und drittens brauche es einen wirksamen PLB, der es der SNB erlaubt, Banken in Schwierigkeiten Liquidität auszuleihen, die nicht über genügend Sicherheiten verfügen. PLB steht für Public Liquidity Backstop und war ein weiteres Darlehen der SNB, für das aber der Bund haftet.

    "Dieser Ansatz entspricht der etablierten Rollenaufteilung zwischen Bund und Zentralbank in einer Bankenkrise. ELA+ sollte nicht Teil des ordentlichen Instrumentariums der SNB werden", hielt Jordan in seiner Rede fest.

    Die Bereitschaft und Fähigkeit der SNB zur Liquiditätsvergabe seien ausschlaggebend gewesen für die Bewältigung der akuten Krise der Credit Suisse und somit für die Vermeidung einer Finanzkrise mit großen wirtschaftlichen Folgen für die Schweiz und den Rest der Welt. Aber, so Jordan: "Die Nationalbank muss sich auch in einer akuten Krisensituation an den gesetzlichen Rahmen und die darin vorgesehene Rollenverteilung der Behörden halten."

    Auf Vorwürfe, die nach der CS-Rettung aufgekommen waren, wonach die SNB früher hätte eingreifen sollen, ging Jordan in seiner Rede nicht ein. Er betonte lediglich: "Dem Handlungsspielraum der Nationalbank im Bereich der Finanzstabilität sind gesetzliche Grenzen gesetzt. Weitere für die Stabilität des Finanzsystems ebenfalls wichtige Aufgaben fallen in den Aufgabenbereich anderer Behörden."/uh/tp/rw/AWP/men





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