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     2734  0 Kommentare Man führt uns in die Krise!

    Liebe Leser,

    Deutsche Politiker und deutsche Ökonomen sind bei ihrer Wirtschaftspolitik schon seit Jahren in einer ideologischen Denkfalle gefangen. Hörsaal-Inhaber quer durch die Politik predigen eine rein angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, die unter Ökonomen als Neoklassik bezeichnet wird. Jedes gesamtwirtschaftliche Angebot schafft sich seine Nachfrage, so die These. Märkte sind ohne externe Eingriffe stabil und tendieren zu einem Gleichgewicht. Arbeitslosigkeit tritt demnach überhaupt nicht auf, sofern die Löhne einer freien Preisbildung unterliegen. Langfristig ist diese Meinung richtig. Da gibt es unter Wirtschaftsexperten kaum gegensätzliche Meinungen.

    Ganz anders sieht es bei der Fragestellung aus wie eine Volkswirtschaft kurzfristig wieder in Gang gebracht werden kann. Deutschland ist weltweit wohl das einzige Land, wo der so gennante Neukeynesianismus in der öffentlichen Diskussion komplett ignoriert wird. Schon während der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren wurde in den USA eine ähnliche Diskussion geführt. Damals widersprach Keynes der Annahme, dass eine Senkung der Lohnkosten gegen die hohe Arbeitslosigkeit helfe. Sie erkennen die Parallelen zu der heutigen Zeit in Deutschland. Nachfrageorientierte Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass die Konsumnachfrage auf einem hohen Niveau gehalten werden muss, um die Produktionskapazitäten nicht schrumpfen zu lassen.

    Das Rezept die Konjunktur wieder Schwung zu bringen, besteht abseits neoklassischer Denkmodelle darin zuerst über expansive Fiskalpolitik das Wirtschaftswachstum anzustoßen und dann in der Expansionsphase das Staats-Budget stabil zu halten. Wenn die Konjunktur wächst, sinkt automatisch der Anteil der Verschuldung im Verhältnis zum BIP. Klingt sinnvoll, oder? Ob in den USA oder in Großbritannien. In beiden Ländern hat diese Methode in der Vergangenheit mehrmals funktioniert. Die Vorgehensweise, die derzeit in den Koalitionsverhandlungen hoch gehandelt wird, ist vollkommen gegensätzlich und könnte fatale Wirkungen haben. Über Steuererhöhungen und restriktive Staatsausgaben wird zuerst das Wirtschaftswachstum abgewürgt, die Staatseinnahmen fallen und wenn es dumm läuft steigt entgegen der Erwartung sogar die Neuverschuldung. Mich schockiert einfach die Tatsache, dass alternative Wirtschafts-theorie momentan nicht einmal diskutiert wird.

    Viel Erfolg wünscht
    Simon Betschinger
    Email: webmaster@tradecentre.de



    Verfasst von 2TradeCentre
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