Volumen steigt wieder
Unilever: "Eine der überzeugendsten Turnaround-Storys"
Der Konsumgüterriese, der hinter Marken wie Magnum-Eis, Dove-Seife und Hellmanns Mayonaise steckt, hat zum ersten Mal seit über zwei Jahren ein Umsatzwachstum verzeichnet, angetrieben durch eine steigende Nachfrage.
- Unilever verzeichnet erstmalig seit über zwei Jahren Umsatzwachstum.
- Das bereinigte Betriebsergebnis stieg um 2,6 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro.
- CEO Schumacher bestätigt Ziel von 3-5% Umsatzwachstum bis 2024.
Als erster der großen europäischen Konsumgüter-Konzerne öffnete Unilever am Donnerstag seine Bücher. Und die Vorzeichen für die Branche scheinen auf den ersten Blick positiv zu sein. Die nachlassende Inflation ermuntert die Verbraucher, wieder mehr zu kaufen. Im letzten Quartal 2023 wuchs der Umsatz um 4,7 Prozent und lag damit leicht über den Analystenschätzungen. Dabei konnte das Unternehmen erstmals seit 2021 wieder ein Volumenwachstum verzeichnen.
Das bereinigte Betriebsergebnis für das Gesamtjahr stieg um 2,6 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro und verfehlte die Erwartungen der Analysten, die mit einem Ergebnis von 10,4 Milliarden Euro gerechnet hatten.
Unilever konnte seine Bruttomarge im letzten Jahr um zwei Prozentpunkte steigern, insbesondere durch eine Beschleunigung in der zweiten Jahreshälfte, da die Rohstoffkosten sanken. Zudem kündigte Unilever an, im zweiten Quartal ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 1,5 Milliarden Euro zu starten.
Die Aktie legt am Donnerstagmorgen zeitweise mehr als vier Prozent zu. Die Papiere konnten sich in den vergangenen Wochen etwas erholen, und liegt seit Jahresanfang rund sieben Prozent im Plus.
Der neue CEO Hein Schumacher, der im Oktober seine Strategie zur Belebung des Wachstums bei Unilever vorstellte, bekräftigte das Ziel seines Vorgängers, ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent bei moderater Margenexpansion zu erreichen. Diese Zielsetzung wurde auch für das Jahr 2024 bestätigt.
Um Marktanteilsverluste zu stoppen, versprach Schumacher, Investitionen auf die 30 wichtigsten Marken zu konzentrieren, die etwa drei Viertel des Umsatzes ausmachen. Dennoch war die Eissparte mit einem "enttäuschenden" Umsatzwachstum von 2,3 Prozent im letzten Jahr die am langsamsten wachsende Division.
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Neue Argumente für eine Aufspaltung?
Schumacher hat bisher Forderungen nach einer Aufspaltung des Unternehmens abgelehnt und betont, dass er ohne drastischere Maßnahmen eine Wiederbelebung der Leistung anstrebt. Die Ergebnisse zeigten jedoch erneut, dass Eiscreme und andere Lebensmittelprodukte hinter den Bereichen Körperpflege, Schönheit und Haushaltspflege zurückbleiben, was weitere Argumente für Investoren und Analysten liefert, die eine Aufteilung befürworten.
Barclays-Analyst Warren Ackerman glaubt, dass die Aktie auf einem guten Weg ist. "Wir glauben, dass Unilever kann eine der überzeugendsten Turnaround-Storys im Bereich EU-Staples werden und bietet weiterhin eine attraktive Bewertung im Preis." Er rät zum Übergewichten der Aktie mit einem Kursziel von 52,85 Euro.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE-Redaktion
Die Unilever Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +4,49 % und einem Kurs von 47,29EUR auf Tradegate (08. Februar 2024, 09:33 Uhr) gehandelt.
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