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     121  0 Kommentare 3,3 % mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2023

    WIESBADEN (ots) -

    - Zahl der Schwangerschaftsabbrüche mit rund 106 000 Fällen auf höchstem Stand
    seit dem Jahr 2012
    - Im Zehnjahresvergleich deutlich weniger Schwangerschaftsabbrüche in jüngeren
    Altersgruppen und deutlich mehr Abbrüche bei Frauen ab 30 Jahren

    Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2023 mit rund
    106 000 gemeldeten Fällen um 3,3 % erneut gegenüber dem Vorjahr gestiegen,
    nachdem im Jahr 2022 mit rund 104 000 Fällen ein Plus von 9,9 % gegenüber dem
    niedrigen Niveau des Jahres 2021 (rund 95 000 Fälle) zu verzeichnen war. Wie das
    Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Zahl der
    Schwangerschaftsabbrüche damit auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als
    die Zahl der gemeldeten Fälle stets zwischen rund 99 000 und 101 000 gelegen
    hatte. Höher als 2023 war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zuletzt 2012 mit
    107 000 Fällen. Anhand der vorliegenden Daten lässt sich keine klare Ursache für
    die weitere Zunahme im Jahr 2023 erkennen.

    Sieben von zehn Frauen (70 %), die im Jahr 2023 einen Schwangerschaftsabbruch
    durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt und 19 % waren im Alter
    zwischen 35 und 39 Jahren. 8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 % waren
    jünger als 18 Jahre. 42 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch
    kein Kind zur Welt gebracht.

    96 % der im Jahr 2023 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der
    sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen
    Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in 4 % der Fälle die Begründung
    für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (48 %) wurden mit der
    Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 38 % wurde das Mittel
    Mifegyne® verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon rund 84
    % in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 % ambulant im Krankenhaus.

    4. Quartal 2023: 3,1 % weniger Schwangerschaftsabbrüche als im Vorjahresquartal

    Im 4. Quartal 2023 wurden rund 25 300 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das
    waren 3,1 % weniger als im 4. Quartal 2022.

    Zehnjahresvergleich: Deutlich weniger Abbrüche in jungen Altersgruppen

    Im Vergleich zum Jahr 2013 (103 900 Fälle) lag die Zahl der
    Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2023 um 3,3 % beziehungsweise 3 400 Fälle
    höher. Bei den Altersgruppen zeigt sich eine unterschiedliche Entwicklung: Stark
    zurück ging die Zahl in den Altersgruppen 15 bis 17 Jahre (-23,8 % oder -800
    Fälle), 18 bis 19 Jahre (-17,1 % oder -1 000 Fälle) und 20 bis 24 Jahre (-15,2 %
    oder -3 600 Fälle). Dagegen stiegen die Abbrüche in den Altersgruppen 30 bis 34
    Jahre (+14,9 % oder +3 300 Fälle), 35 bis 39 Jahre (+32,7 % oder +5 000 Fälle)
    und 40 bis 44 Jahre (+15,6 % oder +1 100 Fälle) deutlich.

    Teilweise ist diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass zeitgleich die Zahl
    der 15- bis 17-jährigen Frauen um 6,1 % und die der Frauen im Alter von 20 bis
    24 Jahren ebenfalls um 6,1 % gesunken ist. Demgegenüber nahm die Zahl der 30-
    bis 34-jährigen Frauen um 9,0 % und die der Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren
    um 15,4 % zu.

    Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche je 10 000 Frauen ging bei den 15- bis
    17-jährigen Frauen von 28 auf 23 zurück und bei den 20- bis 24-Jährigen von 102
    auf 93. Bei den 30- bis 34-jährigen Frauen stieg diese Quote von 87 auf 92 und
    bei den 35- bis 39-Jährigen von 66 auf 76. Dabei wurden Abbrüche von Frauen mit
    inländischem Wohnsitz berücksichtigt und der Berechnung für das Jahr 2023
    Bevölkerungszahlen von 2022 zugrunde gelegt.

    Weitere Informationen:

    Detaillierte Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen bieten die Tabellen
    zur Schwangerschaftsabbruchstatistik (23311) in der Datenbank GENESIS-Online,
    das Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes unter
    www.gbe-bund.de sowie die Themenseite "Schwangerschaftsabbrüche" im
    Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Dort gibt es auch eine Übersicht
    über die Zahl der Meldestellen, also Kliniken und Arztpraxen, in denen
    grundsätzlich Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden.

    Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen
    und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter
    www.destatis.de/pressemitteilungen.

    Weitere Auskünfte:
    Schwangerschaftsabbrüche,
    Telefon: +49 611 75 8619
    www.destatis.de/kontakt

    Pressekontakt:

    Statistisches Bundesamt
    Pressestelle
    www.destatis.de/kontakt
    Telefon: +49 611-75 34 44

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/5764369
    OTS: Statistisches Bundesamt



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