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    Norddeutsche Affinerie  2044  0 Kommentare Inzwischen ist etwas Vorsicht angebracht

    Wie erwartet, konnten die Aktien der „Kupferschmiede“ Norddeutsche Affinerie (WKN 676 650) ihren hohen Gewinn der letzten Monate nicht ganz halten. Bei knapp 26 Euro prallte der Kurs ab und scheint derzeit niedrigere 20er Regionen anzupeilen. Der Ende 2005 erfolgte Ausbruch aus dem Aufwärtstrend entpuppte sich damit als klassische spekulative Übertreibung: Fortan wird sich der Kurs in seinem seit Mai letzten Jahres gültigen Trendkanal wieder finden. Die Fundamentals jedenfalls untermauern den ansonsten recht positiven Ausblick.

    Unsere Prognosen übertroffen

    Im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr hat die Norddeutsche Affinerie mit einem Umsatz von 3,02 Mrd. Euro unsere Prognose, die wir bei der Besprechung der Aktie vor knapp einem Jahr abgegeben hatten, um mehr als 10 % übertroffen. Das EBIT lag bei 99 Mio. Euro, der Jahresüberschuss bei 61 Mio. Euro oder 1,77 Euro je Anteil. Der Performaxx-Anlegerbrief hatte den Hamburgern zunächst 1,10 Euro zugetraut – kein Wunder also, dass der Kurs weit über unser zunächst angepeiltes Kursziel von 18 bis 20 Euro hinausschoss und dieses um bis zu einem Viertel überbot. Die Dividendenanhebung von 0,65 auf 1 Euro je Aktie kommt wie gerufen. Vor zwei Jahren mussten Investoren bekanntlich einen Dividendenausfall verkraften, während man jetzt wieder von einer Dividendenrendite in einer Größenordnung von knapp 5 % profitiert. Ein Wechselbad der Gefühle also.

    Stark in Q1 gestartet

    So sind die Hamburger auch stark in das neue Geschäftsjahr (2005/06) gestartet. Die Erlöse kletterten auf 921 Mio. Euro (+38 %!) und das operative Ergebnis auf 36 Mio. Euro (EBIT: 24 Mio. Euro). Bei einem Periodenüberschuss von 13 Mio. Euro ergibt sich ein Ergebnis von 0,38 Euro je Aktie, nach 0,21 Euro vor einem Jahr. Die angekündigte Kapitalerhöhung um 10 % wurde Unternehmensangaben zufolge bei 23,10 Euro platziert, was zu einem Mittelzufluss von 77,2 Mio. Euro führte. Damit sollen die Kapazitäten am Hamburger Hafen erweitert, internationale Wachstumsschritte ermöglicht und nicht zuletzt sogar der Aufbau einer eigenen Stromversorgung am Standort Hamburg forciert werden.

    Aussichten

    Für die Norddeutschen ist es in der Tat wichtig, von den anhaltend hohen Kupferpreisen, die sich derzeit mal wieder auf neuen Rekordniveaus weit jenseits der Marke von 4.000 US-$ pro Tonne befinden, maximal zu profitieren. Interessant ist, dass der Vorstandsvorsitzende Werner Marnette über diese rekordhohen Preise nicht einmal richtig erfreut sein kann. Er befürchtet, dass Kupfer in einfacheren Anwendungen wie etwa bei Rohrleitungen durch günstigere Materialien substituiert werden könnte. So wie es einst bei Palladium der Fall war, als das Edelmetall Kurse von über 1.000 US-$ je Unze erreichte. Heute steht der Kurs bei weniger als einem Drittel davon. Nicht zu befürchten sind allerdings anspruchsvolle Anwendungen wie z.B. in Mobiltelefonen oder Computern.

    Fazit

    Mit einem 2006er KGV von 12 sind die Aktien der Norddeutschen Affinerie zwar nicht teuer, aber auch nicht mehr unterbewertet, wie noch über weite Strecken im letzten Jahr. Kurse unter 20 Euro wären jedoch Kaufkurse. Es dürfte jetzt eine Weile dauern, bis wieder neue Höchstkurse oberhalb von 26 Euro möglich erscheinen. Wir raten daher, gegenwärtig etwas Vorsicht walten zu lassen. Für investierte Anleger ergibt sich aufgrund der komfortablen Dividende derzeit kein akuter Handlungsbedarf.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 524 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Norddeutsche Affinerie Inzwischen ist etwas Vorsicht angebracht Wie erwartet, konnten die Aktien der „Kupferschmiede“ Norddeutsche Affinerie (WKN 676 650) ihren hohen Gewinn der letzten Monate nicht ganz halten. Bei knapp 26 Euro prallte der Kurs ab und scheint derzeit niedrigere 20er Regionen anzupeilen. …

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