Tomorrow Focus

100/10/10!

Die Tomorrow Focus AG (DE0005495329) und die Microsoft MSN werden ihre enge Partnerschaft beenden und ab 2007 ihre Inhalte und Dienste separat vermarkten. In der Zukunft werden beide Partner mit individuellen Strategien auf das starke Wachstum in Deutschland reagieren. Für Vorstandschef Stefan Winners ist dies ein regelrechter Befreiungsschlag. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit schlicht zu wenig Geld verdient und war bezüglich Partnerschaften mit anderen Unternehmen limitiert. Durch die enge Anbindung an Microsoft MSN hätte der Konzern wohl auch in der Zukunft die Erwartungen seitens der Analysten, die von EBT-Margen von zehn Prozent ausgingen, wohl nicht erreicht. CEO Winners zeigt sich im Gespräch mit TradeCentre nach der Modifizierung hoch zufrieden. „Wir haben unsere Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt und können nunmehr unser Potenzial deutlich besser nutzen“, sagt Winners. Tomorrow Focus wird auch weiterhin Content-Angebote für den Kern des MSN-Portals liefern. Microsoft hat nunmehr bis Ende 2008 Media- und Contentpakete in einem Gesamtvolumen von vier Millionen Euro erworben.

Die Münchener könnten nunmehr vor einem viel versprechenden Newsflow stehen. Laut Winners ist das Unternehmen nun offen für Partnerschaften mit anderen Unternehmen. Wir gehen davon aus, dass Winners ziemlich zügig Gespräche führen wird, um in eine aggressivere Wachstumsphase eintreten zu können. Nach eigenen Angaben könnten Akquisitionen das Wachstum zusätzlich beschleunigen. „Wir sind auf der Suche nach geeigneten Firmen, die unser Portalgeschäft ergänzen“, so Winners. Winners muss im operativen Geschäft kräftig aufs Gas drücken. Er hat sich nämlich für das Jahr 2010 stramme Ziele gesetzt. Die Formel lautet: 100/10/10! Der Umsatz soll sich auf 100 Millionen Euro belaufen, wobei Winners betont, dass die Umsatzgröße nicht die oberste Priorität hat. Vor Steuern will der Manager zehn Millionen Euro verdienen. „Wir werden in der Zukunft den Fokus auf die Gewinnsteigerung legen“. Dem Vernehmen nach soll die Aktie dann im Jahr 2010 bei zehn Euro stehen.

In Kürze wird das Unternehmen Zahlen für das erste Quartal verkünden. „Das erste Quartal ist im Plan verlaufen“. Analysten rechnen im Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 56 und 58 Millionen Euro sowie einem EBT zwischen zwei und vier Millionen Euro“. Mit diesen Größenordnungen kann ich gut leben“, so der Firmenlenker.

An der Börse wird das Unternehmen mit 120 Millionen Euro bewertet. Auf den ersten Blick ist die Bewertung nicht von schlechten Eltern. Der Ertragshebel ist durch die Modifizierung der Zusammenarbeit mit Microsoft MSN aber enorm und das spricht für steigende Kurse. Nach der jüngsten Verschnaufpause und Korrektur ist die Aktie wieder kaufenswert.