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    Telesens  291  0 Kommentare Umsatzziel um 30% nach unten revidiert

    Die auf Abrechnungssysteme für Telekommunikations-Dienstleistungen spezialisierte TelesensKSCL hat mit umfassenden Kostensenkungen auf die schwache Branchen-Entwicklung reagiert. Die verschiedenen Entwicklungsabteilungen werden zu Kompetenzcentern zusammengeführt. Die Zahl der Mitarbeiter des Konzerns wird sich um ca. 360 auf etwa 1100 reduzieren, ohne die Entwicklungspläne negativ zu beeinflussen. TelesensKSCL ist durch verschiedene Akquisitionen im vergangenen Jahr stark gewachsen. Eine organisatorische Straffung stand auf der Tagesordnung. Das Kostensenkungspaket als Teil eines umfangreichen Maßnahmenkataloges wird voraussichtlich ab dem 3. Quartal greifen.

    Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2001 ein ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). TelesensKSCL hat aufgrund der regen Akquisitionstätigkeit je Quartal nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibungen in Höhe von rund 13 Mio. Euro zu verkraften. Das Unternehmen kündigte schon im Mai in allgemeiner Form an, die Planung zu revidieren 191609. Trotz des stark hinter den Erwartungen zurückbleibenden 2. Quartals rechnet die Gesellschaft mit einem Umsatz von 120-125 Mio. Euro für 2001. Das wäre noch eine Steigerung von 185 bis 190% gegenüber dem Vorjahr. Im März waren allerdings knapp 180 Mio. Euro erwartet worden.

    Die Serviceprovider der Telekommunikation fokussieren nach Jahren der aggressiven Expansion um fast jeden Preis nun wieder ihre eigene Rentabilität. Die Mobilfunk-Anbieter stehen vor einem schwierigen Jahr. Gut messbar ist das anhand der Entwicklung des Handy-Geschäfts. Erst kürzlich hat die Warnung vom Marktführer Nokia197682 Hoffnungen auf eine frühe Erholung des Marktes begraben.

    Im 1. Quartal sind nach einer neueren Studie der Marktforscher von Gartner Dataquest 96,7 Millionen Handys weltweit verkauft worden. Auch das laufende Vierteljahr sehen sie noch schwach ausfallen, rechnen danach aber wieder mit einem anziehenden Geschäft. Sie erwarten für das ganze Jahr 2001 rund 500 Millionen Geräte. Im vergangenen Jahr waren rund 405 Millionen Geräte erreicht worden, rund 45% mehr als 1999. Die Handy-Industrie selbst geht längst von niedrigeren Zahlen aus. Bisher gilt noch eine durchschnittliche Erwartung von 450 Millionen Stück. Siemens sieht jedoch überhaupt keine Steigerung. Nokia spricht jetzt nur noch von einem „sehr moderaten“ Wachstum.

    Gründe für diese schwache Entwicklung gibt es reichlich. Die Unsicherheit über die kommende Mobilfunkgeneration UMTS ist groß. Dann sind da die technischen Probleme. UMTS-Geräte sind aufwendig, noch nicht ausgereift und verbrauchen so viel Strom, dass eigentlich erst einmal neue Batterien erfunden werden müssten. Und schließlich strebt der Markt der mobilen Telefonie in die Sättigung. Das gilt besonders für Europa, aber auch für die beiden Amerikas.

    Hoffnungsträger ist der asiatische Raum, und hier insbesondere die Volksrepublik China. Gartner prognostiziert für diesen Wirtschaftsraum eine Steigerungsrate von 31% auf 170 Millionen Einheiten. Damit würde Asien im laufenden Jahr zur stärksten Mobilfunkregion weltweit. Telesens scheint sich hingegen besonders nach Osteuropa auszurichten. Hier sind die Märkte zwar von einer Sättigung noch weit entfernt, aber die Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Perspektiven sind ebenfalls besonders hoch.

    Das Unternehmen hält heute Nachmittag eine Analysten-Telefonkonferenz ab, bei der möglicherweise weitere Einzelheiten zur globalen Expansionsstrategie bekannt werden. Der Marktanteil von TelesensKSCL wird aktuell auf 30% geschätzt, gleichauf mit . Wettbewerber kommt auf 40%.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Telesens Umsatzziel um 30% nach unten revidiert Die auf Abrechnungssysteme für Telekommunikations-Dienstleistungen spezialisierte TelesensKSCL hat mit umfassenden Kostensenkungen auf die schwache Branchen-Entwicklung reagiert. Die verschiedenen Entwicklungsabteilungen werden zu Kompetenzcentern …