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     2533  0 Kommentare Wie steht es um diese heiße Solaraktie?


    Die im SDAX notierte Centrotec hat in 2005 aus dem Nichts einen Solarkonzern mit einem Umsatz von inzwischen fast 200 Millionen Euro zusammengebaut. Der rasante Aufbau und zahlreiche Zukäufe hat in der Gewinnbilanz für 2006 Bremsspuren hinterlassen. Die ursprüngliche Umsatz- und Gewinnziele für das vergangene Jahr wurden deutlich verfehlt. Anstatt einen Umsatz von deutlich mehr als 200 Millionen Euro wurde nunmehr ein Umsatz von 172,7 Millionen Euro erzielt. Grund für das Verfehlen des Umsatzes war einerseits, dass ein Teil des Handelsvolumens der zugekauften Solarsquare in der Schweiz nicht selbst durchgeführt wurde, sondern von einem dritten Lieferanten.

    Nach HGB gemäß der Schweiz ist der Erlös zu verbuchen. Nach Rechnungslegungsvorschrift IFRS gibt es hierzu keine Regelung. Somit wird ein Umsatz von 21,8 Millionen Euro vorsorglich in der Centrosolar AG (DE0005148506) nicht bilanziert. Zudem gab es Projektverschiebungen in das Jahr 2007, sagt uns Vorstandschef Alexander Kirsch im Hintergrundgespräch. Das erzielte EBITDA von zehn Millionen Euro liegt aber auch deutlich hinter den Erwartungen. „Wir haben unsere Bilanz bereinigt. Forderungen und Vorauszahlungen wurden teilweise wertberichtigt und wir haben zudem Rückstellungen gebildet“, so Kirsch, was den Gewinn entsprechend schmälert. Aufgrund regulärer Abschreibungen dürfte das EBIT für 2006 bei unter fünf Millionen Euro liegen. Abzüglich Steuern und Zinsen rechnen wir lediglich mit einem Nettogewinn von 2,5 Millionen Euro oder einem EPS von 18 Cent.

    Für das laufende Geschäftsjahr hat Centrosolar einen Umsatzanstieg auf mindestens 220 Millionen Euro angekündigt und ein Wachstum beim EBITDA von 70 Prozent auf 17 Millionen Euro. „Die Planung für dieses Jahr ist bewusst konservativ. Ich möchte nicht noch einmal eine Umsatz- und Gewinnwarnung bekannt geben“, sagt Kirsch, der sich selbst massiv über das schwache Ergebnis in 2006 ärgert. Das neue Jahr ist dem Vernehmen nach gut angelaufen. „Wir sind operativ sehr zuversichtlich für das Jahr 2007“. Die Abschreibungen für 2007 beziffert der CEO auf 9,5 bis 10 Millionen Euro. Allein 8 bis 8,5 Millionen Euro entfallen auf Step-up Abschreibungen, aus im Rahmen der Firmenübernahmen neu aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände. Das ist happig und wird sich in 2008 noch auf über fünf Millionen Euro belaufen, aber in 2009 auf unter eine Million Euro absinken.

    Cashwirksam ist der Effekt nicht, schmälert den Gewinn je Aktie aber dramatisch. Sodann ist in diesem Jahr ein EBIT von sieben Millionen Euro zu erwarten. Zinsen schlagen mit bis zu 1,5 Millionen Euro zu Buche. Die Steuerquote taxiert Kirsch auf 25 Prozent. Sodann ist unterm Strich ein Gewinn von circa vier Millionen Euro zu erwarten oder auf Basis von 13,3 Millionen Aktien ein Gewinn je Aktie von lediglich 30 Cent. Das KGV von rund 30 für dieses Jahr ist hoch. Allerdings, müssen Sie beachten, dass das Cash-EPS, darauf achten besonders angelsächsische Investoren, in 2007 bei 70 bis 90 Cent liegen dürfte. Fairerweise müssten die Step-up Abschreibung neutral behandelt werden.

    Die Aktie arbeitet aktuell an einer Bodenbildung im Bereich um neun Euro. Wir schwanken derzeit, ob Investoren mehr auf den tatsächlichen Gewinn je Aktie achten oder dem Cash-EPS mehr Beachtung schenken. Auf Basis des Cash-EPS ist die Aktie preiswert. Auf Basis des KGV nicht günstig. Warten Sie zunächst eine Bodenbildung ab.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Wie steht es um diese heiße Solaraktie? Die im SDAX notierte Centrotec hat in 2005 aus dem Nichts einen Solarkonzern mit einem Umsatz von inzwischen fast 200 Millionen Euro zusammengebaut. Der rasante Aufbau und zahlreiche Zukäufe hat in der Gewinnbilanz für 2006 Bremsspuren …