checkAd

     2608  0 Kommentare Risiken

    Rohstoff-Guru Jim Rogers warnt vor dem Kollaps weitere Hedge-Fonds, nachdem sich kürzlich Red Kite Management bei Metallen verspekuliert hatte. Er ist überzeugt: „Viele dieser Fonds werden in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.“

    Rogers verweist auf die Gefahr von Domino-Effekten. Wenn solche Fonds in Schieflage zu Notverkäufen schreiten müssen, bedrängt das über fallende Preise andere „Kollegen“. Gleichzeitig verschärft der hohe Verschuldungsgrad die Situation. Sie kann nicht einfach ausgesessen werden, die Fonds stehen schnell mit dem Rücken an der Wand.

    Die Dimension der Hedge-Fonds ist mittlerweile beeindruckend: Aktuell haben sie 1,3 Billionen Dollar unter Kontrolle, vor fünf Jahren waren es noch 600 Milliarden Dollar.

    Ein weiteres, im Grunde verwandtes Problem lauert in den Aktivitäten der Private-Equity-Gruppen. Sie haben im vergangenen Jahr mehr als 700 Milliarden für Unternehmenskäufe geboten – vor zwei Jahren waren es nur 250 Milliarden Dollar. Rogers moniert, diese Gruppen bezahlten zu hohe Preise und auch ihr Kreditanteil sei zu hoch.

    Bedingt durch den hohen „Leverage“ ist das ein Tanz auf dem Vulkan. Es genügt ein vergleichsweise kleiner Anlass, um eine gigantische Bereinigung einzuleiten. Rogers sagt dazu: „Das wird ein böses Ende nehmen.“

    In dasselbe Horn stößt die Rating-Agentur Standard & Poor’s. Sie geht davon aus, dass die Zahl der Zahlungsausfälle ansteigen wird. Hintergrund ist, dass insbesondere in Europa in 2006 mehr als die Hälfte der Emittenten von Anleihen mit der schlechteren „B“-Note klassifiziert sind. Im Jahr 2003 waren es lediglich 30 Prozent. Üblicherweise dauere es drei bis vier Jahre, bis der Anstieg der Anleihen schwächerer Emittenten sich in Zahlungsausfällen niederschlägt, heißt es.

    Zum selben Thema ist die aktuelle Diskussion um den schwachen Yen interessant, die im Vorfeld der heute beginnenden Konferenz der G7-Finanzminister losgetreten wurde. Es wird beklagt, dass der billige Yen die (europäische) Exportwirtschaft behindert. Aber es geht um mehr. Aufgrund der dauerhaften Niedrigzinsen in Japan lohnen Kreditgeschäfte, die darauf beruhen, Kredite in Yen aufzunehmen und diese in anderen Währungsräumen anzulegen.

    Die Marke von 121,50 im Währungspaar Dollar/Yen ist wichtig. Sie wurde seit Februar 2003 nicht nach oben durchstoßen. Seit Mitte Januar ist dieser Pegel hart umkämpft. Nachdem das Währungspaar vor einigen Tagen bis auf 120 herunterging, notiert es aktuell wiederum an besagtem langfristigen Widerstand. „Februar 2003“ – das legt nahe, dass hier auch ein Zusammenhang mit der Finanzierung der seit März 2003 andauernden Hausse besteht.
    Seite 1 von 2



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Klaus Singer
    Risiken Rohstoff-Guru Jim Rogers warnt vor dem Kollaps weitere Hedge-Fonds, nachdem sich kürzlich Red Kite Management bei Metallen verspekuliert hatte. Er ist überzeugt: „Viele dieser Fonds werden in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.“ Rogers …