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     2289  0 Kommentare Pleite(n) im Portfolio!


    Nicht jede Heuschrecke ist vom Erfolg verwöhnt. Bei der Münchener Heuschrecke läuft es zumindest bei zwei wesentlichen Beteiligungen alles andere als rund. Das Management hat in der vergangenen Woche zudem fleißig Aktien aus dem Eigenbestand umplatziert. Zudem soll sich das Management nicht mehr ganz grün sein. Aber der Reihe nach:

    Im Beteiligungsportfolio der Bavaria Industriekapital AG (DE0002605557) schlummern zwei Sorgenkinder. Einerseits handelt es sich um die in Frankreich ansässige STEELTECH. Das Unternehmen hat nach unseren Informationen vor kurzem den Insolvenzantrag gestellt. Auf Nachfrage bei Bavaria wird uns diese Information bestätigt. Angeblich habe der dortige Geschäftsführer die Insolvenz angemeldet, der aber am Tag zuvor seinen Hut nehmen musste. Ziel von Bavaria ist es, das Unternehmen schnellstmöglich aus der Insolvenz rauszuholen, erfahren wir. Ein entsprechender Gegenantrag wurde nach Angaben von Bavaria bereits gestellt. Ob das allerdings gelingt, steht in den Sternen. Mit Franzosen ist in solchen Fällen nicht gut Kirschen essen. STEELTECH erzielte in 2006 einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro und erzielte einen deutlichen Gewinn. Anfang diesen Jahres sind jedoch die Ordereingänge massiv eingebrochen. Da die Insolvenz in Frankreich längst bekannt ist, wundert es uns doch sehr, dass Bavaria es nicht nötig hat, dies in Deutschland seinen Aktionären mitzuteilen. Das Unternehmen notiert im Entry Standard und ist daher nicht zwingend zur Meldepflicht verpflichtet. Da es sich um eine wesentliche Beteiligung handelt und Bavaria schließlich eine Beteiligungsgesellschaft ist, wäre zumindest eine Pressemitteilung zu dem Vorfall guter Stil den eigenen Anteilseignern gegenüber. Seriöse Unternehmen agieren sicher anders!

    Aber dieser Schlammassel ist nicht das einzige Sorgenkind. Äußerst schlecht soll es zudem um die Paulmann & Crone GmbH stehen. Diese Firma erzielte in 2006 einen Umsatz von circa 60 Millionen Euro und ein negatives Ergebnis. Nach unseren Informationen hat die Firma einen Engpass auf der Liquiditätsseite. Münchner Anwälte sind wohl bei dem Unternehmen schon einmarschiert, hören wir. In Concreto soll die Paulmann & Crone GmbH kurz vor dem Gang zum Amtsgericht stehen. Eine Sprecherin von Bavaria wollte uns dies so allerdings nicht bestätigen. Gleichwohl weißt sie aber daraufhin, dass diese Beteiligung Liquidität benötigt. Wir schätzen, dass die Firma in die Insolvenz geht.

    Vergangene Woche tourte das Management und in Personalunion Großaktionäre der Bavaria, Reimar Scholz und Jan C. Pyttel, erhobenen Hauptes durch Frankfurt. Anlässlich einer Roadshow wurden 65.000 Aktien zu einem Kurs von über 60 Euro umplatziert. Angeblich stammen die Aktien nahezu komplett aus dem Topf von Pyttel. Die Tour hat sich gelohnt. Das Management dürfte von Frankfurt nach München mit knapp vier Millionen Euro Cash im eigenen Sack zurückgekehrt sein. Dazu müssen Sie wissen, dass das Management seit Ende Januar für einen Teil ihrer Aktien keiner Sperrfrist mehr unterliegen. Die Look-Up für die Aktien des Managements läuft gestaffelt bis zu 24 Monate. Für einen Teil der Papiere ist die Sperrfrist abgelaufen. Der größte Brocken wird Ende Juni aus der Sperrfrist frei. Der Rest dann Ende Januar 2008.

    Vor dem Hintergrund einer Pleite im Portfolio plus einer weiteren, die vermutlich kurz bevorsteht, hat die Umplatzierung einen faden Geschmack. Zudem soll es angeblich auch im Management turbulent zugehen, hören wir. Nicht auszuschließen, dass einer der Vorstände demnächst auch vor die Tür gesetzt werden könnte.

    Wir nehmen unsere Kaufempfehlung für die Aktie natürlich zurück und empfehlen die Aktie aufgrund der schlechten Nachrichten bezüglich des Portfolios, dem Verkauf von Aktien des Managements und der unterirdischen Kommunikation mit dem Kapitalmarkt, zu verkaufen.


    Viele Grüße

    www.tradecentre.de

    Verfasst von 2TradeCentre
    Pleite(n) im Portfolio! Nicht jede Heuschrecke ist vom Erfolg verwöhnt. Bei der Münchener Heuschrecke läuft es zumindest bei zwei wesentlichen Beteiligungen alles andere als rund. Das Management hat in der vergangenen Woche zudem fleißig Aktien aus dem Eigenbestand …