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    Smart Investor Weekly 24/2007  1207  0 Kommentare Same procedure as - every time?

    Bisher könnte man das wohlwollend noch so sehen, allerdings halten wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die jetzige Korrektur einen Zyklusgrad höher anzusiedeln ist, für recht hoch, will heißen: mit einer 5%igen Korrektur beim DAX muss es diesmal nicht getan sein, diesmal riecht es eher nach 10 oder gar mehr Prozent Aber warum?

    Die Zinsen
    Aufgrund der Charttechnik lässt sich eine solche Aussage natürlich noch nicht treffen, dazu war der Anstieg bei vielen Indizes, z.B. dem DAX in den letzten Wochen zu steil. Wir haben damit keine ausgebildeten Top-Formationen, aus denen wir nähere Schlüsse über Ausmaß und Dauer einer anstehenden Korrektur oder gar Baisse ziehen könnten. Allerdings gibt es eben jetzt auch einige Faktoren, die gegenüber früher schwerer wiegen. Da haben wir zum einen die sich verschärfende Zinssituation, vor allem hier in Europa. Die wieder aufkommenden Inflationsgefahren (unsere Titelgeschichte des aktuellen Heftes kam da gerade richtig) deuten eben in diese Richtung. Einerseits der jüngste Zinsschritt der EZB aber andererseits vor allem die Entwicklung am langfristigen Ende des Zinsspektrums verdeutlicht, dass zumindest in Europa die langfristige Zinswende nach oben vermutlich eingeleitet wurde. Diese Behauptung müssten wir wahrscheinlich nur dann zurücknehmen, wenn die US-Konjunktur über die Maßen stark einbrechen würde und die EZB der Fed quasi zu Hilfe eilen müsste. Davon kann man jedoch vom jetzigen Stand aus nicht ausgehen.

    Die Charttechnik für die Zinsen
    Die Charttechnik lässt wie gesagt langfristig nichts Gutes für die Anleihen erwarten. Der REX-Index für die 10jährigen Anleihen hat zuletzt eine glasklare Kopf-Schulter-Formation ausgebildet und nach unten gebrochen. Zudem wurde der seit Anfang der 90er Jahre gültige Aufwärtstrend nach unten gebrochen. Sicherlich wäre von jetzt ab ein Pull-Back von unten an die rot eingezeichnete Nackenlinie vorstellbar, mehr aber wohl kaum. D.h. die Zinsen dürften wären der nächsten Jahre vermutlich ein eher belastender Faktor sein. Vor diesem Hintergrund ist auch die enorme Schwäche der Versorger-Aktien hierzulande bzw. der Utilities in den USA zu sehen.



    Noch sind die Asiaten cool
    Ein weiterer wichtiger Faktor, welcher für eine nun ausgeprägtere und länger andauernde Korrektur spricht, ist, dass die asiatischen Märkte ja bisher noch kaum nennenswert nach unten reagiert haben. Natürlich könnte man behaupten, dass deshalb die ganze Situation nicht so schlimm ist und vermutlich ein gutes Ende nehmen wird, so wie es ja auch schon im März dieses Jahres und Mai/Juni letzten Jahres der Fall war. Aber man könnte die Sache natürlich auch anders herum betrachten. Stellen wir uns nur mal vor, Japan, Hong Kong oder Singapur rutschen demnächst auch noch in den Keller, was dürfte dann wohl der Effekt hierzulande sein? Sie können sich’s ausmalen.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 24/2007 Same procedure as - every time? Bisher könnte man das wohlwollend noch so sehen, allerdings halten wir die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die jetzige Korrektur einen Zyklusgrad höher anzusiedeln ist, für recht hoch, will heißen: mit einer 5%igen Korrektur beim DAX muss es …