Condat steigert Umsatz kräftig

Der Anbieter von Software für die mobile Telekommunikation Condat hat nach vorläufigen Zahlen in den ersten neun Monaten mit 20,1 Mio. Euro knapp 46 Prozent mehr umgesetzt als im Jahr zuvor. Das EBIT-Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte im selben Zeitraum minus 6,8 Mio. Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 170 Prozent ausgeweitet. Dasselbe Bild ergibt sich beim Ergebnis vor Steuern. Hier hat das Unternehmen das Minus um mehr als 150 Prozent auf 5,3 Mio. Euro vergrößert.

Der Auftragseingang legte um 35 Prozent auf 28,6 Mio. Euro zu, der Auftragsbestand erhöhte sich im Berichtszeitraum um 11 Prozent auf 26,4 Mio. Euro. Die neuen Bestellungen sind damit zwar langsamer gestiegen als der Umsatz, allerdings liegt das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz immer noch bei komfortablen 1,42. Die liquiden Mittel werden mit 34,4 Mio. Euro angegeben.

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Gut gelaufen ist der Bereich Wireless Products. Hier hat sich nach Unternehmensangaben die anhaltende Nachfrage nach GPRS-Protokollstacksoftware positiv ausgewirkt. Das Geschäftsfeld System Integration entwickelte sich allerdings schlechter als erwartet. Hierfür wird die sich deutlich abschwächende Konjunktur verantwortlich gemacht. Im Bereich Wireless Applications, das die Skyware-Produkte vermarktet, lief es offenbar richtig schlecht. Deshalb soll dieses Feld seine Eigenständigkeit verlieren und in das Lösungsgeschäft integriert werden.

Detailangaben über die Integration der kürzlich übernommenen französischen Purple Labs S.A. fehlen 220611. Condat beabsicht, mit diesem Schritt die Marktposition im Geschäftsfeld Wireless Products weiter ausbauen.

Condat setzt die Investitionen in neue Produkte für die Mobilfunkstandards GPRS und UMTS unverändert fort. In den ersten neun Monaten wurden 8,6 Mio. Euro für Forschung & Entwicklung ausgegeben. Aber auch die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing, sowie für allgemeine Verwaltung (SG&A) nahmen um 41 Prozent auf insgesamt 8,3 Mio. Euro zu.

Die nun wirklich interessante Frage nach dem weiteren Geschäftsverlauf bleibt in der jüngsten ad-hoc-Meldung offen. Dies ist umso wichtiger, als Condat erfahrungsgemäß einen wesentlichen Teil des Jahresumsatzes im vierten Quartal erzielt. Derzeit hat der Vorstand zwar keine konkreten Anhaltspunkte dafür, die über die im Zwischenabschluss berücksichtigten Umsatzverschiebungen hinaus auf eine weitere Ergebnisverschlechterung hindeuten. Angesichts der allgemeinen konjunkturellen Perspektive sei es aber nicht ausgeschlossen, dass in Einzelfällen derzeit geplante Aufträge in das Jahr 2002 verschoben werden oder gänzlich ausbleiben, heißt es aus Berlin.

Die Aktie ist gestern vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen kräftig gestiegen und hatte damit die Aufwärtsbewegung vom Montag fortgesetzt. Beachtenswert waren die hohen Umsätze. Anleger haben anscheinend auf gute Quartalszahlen spekuliert. „Da ist vielleicht wieder einer schlauer, " meinte ein Händler. Vielleicht auch nicht: Das Papier fällt heute im frühen Handel um fast 17 Prozent auf 5,06 Euro.