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    ADVA  394  0 Kommentare Institutionelle am Werk?

    Die ADVA-Aktie benimmt sich „mustergültig“. Nachdem sie im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen am 6. November aus ihrem kurzfristigen Aufwärtstrend herausfiel, fing sie sich bei knapp über 4 Euro an einer ausgeprägten Unterstützungszone. Gestern kehrte sie unter steigenden Umsätzen mit einem ordentlichen Sprung in den vorherigen Aufwärtstrend zurück.

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    Was bewegt die Charttechnik? „Da scheint ein größerer Käufer unterwegs, “ vermutete gestern ein Händler auf dem Frankfurter Parkett, nachdem die Aktie bis zum Mittag um mehr als 15 Prozent zulegen konnte. Es ging aber noch weiter. Das Papier schloss schließlich bei 5,57 Euro. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Tagen eine Roadshow bei institutionellen Investoren veranstaltet.

    Die Analysten von Independent Research stufen die Aktie unverändert mit „marktneutral" ein. Sie halten die vom Unternehmen für Mitte 2002 erwartete Geschäftsbelebung für ambitioniert. Zwar könnte die OEM-Partnerschaft mit Siemens für zusätzliches Umsatzpotenzial sorgen. Im schlimmsten Fall aber verschiebe sich der Beginn eines neuen Investitionszyklus bei den Serviceprovidern auf das Jahr 2004. Die Experten passen dennoch ihre Ergebnisreihe für 2001_2002_2003 von -0,22_-0,32_-0,12 Euro auf -0,24_-0,03_0,07 Euro je Aktie nach oben an. Die Änderung wird mit der Anpassung der Kostenstruktur begründet.

    Morgan Stanley hat für das Papier bei einem Kurs von 4,45 Euro ein „Neutral-V“-Rating übrig. Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen verringerte Kosten und verbesserte operative Gewinne als von den Experten prognostiziert. Allerdings seien die Erlöse 6 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch für das laufende Quartal, wie auch für 2002 wird mit geringeren Umsätzen gerechnet. ADVA sei seinem Plan zur Kostenreduzierung zwar zeitlich voraus, müsse aber seine sichere Finanzsituation noch belegen.

    ADVA wird von der Landesbank Baden-Württemberg nach Vorlage der Quartalszahlen in einer Ersteinschätzung mit „Halten“ eingestuft. Der Markt für optische Kommunikation leide unter der Nachfrageschwäche der Telekommunikationsanbieter. Dem könne sich auch ADVA nicht entziehen. Erst von der zweiten Jahreshälfte 2002 an sei zu erwarten, dass die Investitionsbereitschaft der Serviceprovider wieder zunimmt, glaubt Analyst Stephan Wittwer. Davon dürfte ADVA mit dem guten Produkt-Portfolio profitieren. Wegen der im vierten Quartal abermals zu erwartenden roten Zahlen rät er aber aktuell von Neuengagements ab. Das Ergebnis je Aktie für 2001 wird nach minus 2,95 Euro im Vorjahr nun bei minus 3,61 Euro erwartet. Für 2002 wird ein Wert von 0,01 Euro prognostiziert. Als Pluspunkte nennt der Analyst die im Branchenvergleich stabilen Umsätze, negativ seien die sehr hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten zu vermerken.

    Die Analysten von Merck Finck & Co. haben ADVA erneut auf „Hold" eingestuft, vermerken allerdings, dass es dem Unternehmen nun endlich gelungen sei, seine operativen Kosten unter Kontrolle zu bekommen. Für den im abgelaufenen Quartal hohen Verlust mache das Unternehmen vor allem die Aufwendungen für die Akquisitionen von Cellware und First Fibre verantwortlich. Die Analysten behalten ihre Gewinnprognosen bei.

    ADVA profitiert von der sich nach dem Terroranschlägen belebenden Nachfrage der Unternehmenskunden nach externer Datensicherung. Dies beflügelt insbesondere das SAN-Segment des Netzwerksspeicher-Sektors. Dieser Trend verhalf jetzt auch dem US-amerikanischen Anbieter von Hard- und Software für Datenspeicher-Systeme Computer Network Technology zu einem überraschend guten Quartalsergebnis 237017. Die SAN-Technologie (storage area networking) kommt vor allem bei vom Unternehmen abgesetzten Datenzentren zum Einsatz. Insgesamt rechnen die Marktforscher von IDC bei den Netzwerkspeichern im kommenden Jahr mit einer ausgeglichenen Entwicklung 236600. Speziell für ADVA spricht die von den Analysten einhellig festgestellte Verbesserung der Kostenstruktur. Die Finanzsituation bedarf allerdings noch einer Optimierung, wie Finanzvorstand Andreas Rutsch im Interview mit wallstreet:online konzidierte 234152.

    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    ADVA Institutionelle am Werk? Die ADVA-Aktie benimmt sich „mustergültig“. Nachdem sie im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen am 6. November