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    LPKF  241  0 Kommentare Aktie mit Vorschusslorbeeren

    Die LPKF Laser & Electronics meldet den Verkauf eines weiteren MicrolineLaser im Wert von ca. 2 Mio. Mark. Die Lieferung erfolgt im Geschäftsjahr 2002 in den Bereich der medizinischen Sensorik. Aus Sicht des Unternehmens bestätigt dieser Auftrag die großen Wachstumschancen der Feinststrukturierung auf Basis des MicrolineLasers.

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    Seit der Gründung im Jahr 1976 versteht sich LPKF als hochspezialisierter Entwickler und Vermarkter von Systemen für die Elektronikindustrie. In den letzten Jahren haben sich die Lebenszyklen elektronischer Produkte drastisch verkürzt. Time-to-Market und Time-to-Profit sind die Schlagworte. Nicht nur Marktkenntnis und technisches Know-how entscheiden, sondern zunehmend auch die Fähigkeit, Ideen schnell in marktfähige Produkte umzusetzen.

    Aus dieser Erkenntnis heraus hat LPKF eine Technologie entwickelt, mit der die Entwicklung von Prototypen elektronischer Geräte noch zügiger und kostengünstiger als bisher möglich ist. Ein zeitraubender Prozess ist dabei die Herstellung der Leiterplatte, die die Elektronik trägt. LPKF liefert eine Lösung für das In-house Rapid PCB Prototyping, mit der sich innerhalb eines einzigen Tages im eigenen Labor ein marktnaher, funktionsfähiger Prototyp fertigen lässt. Diese Anlagen basieren auf der Frästechnik, die mittlerweile durch Laser-basierte Systeme ergänzt werden.

    Die Erfahrungen mit der Lasertechnik wurden systematisch weiter entwickelt. Es entstanden eine Reihe von Geräten für die Serienfertigung von Leiterplatten. So ist LPKF mittlerweile ein wichtiger Anbieter von sogenannten Lasern zur Herstellung von Stencils. Das sind Metall- und Polymerschablonen für den Druck von Lötpasten, die die elektronischen Bauteile nach Durchlauf durch einen Wärmeofen mit der Leiterplatte elektrisch und mechanisch verbinden.

    Mit dem System MicroLine Drill wird eine Bohr- und Strukturiermaschine angeboten, die die Herstellung von sogenannten Microvias erlaubt. Das sind feine Leitungsübergänge in einzelnen Lagen der Leiterplatte. Die kurze Wellenlänge des UV-Lasers eröffnet noch eine Reihe weiterer Applikationen im Rahmen der Herstellung von besonders dichten HDI-Boards mit Strukturbreiten in der Größenordnung von 30 Mikrometern und darunter. Solche Boards werden z.B. in handys benötigt.

    Da die Chips immer komplexer werden und mit ihnen die Anzahl der Ein- und Ausgänge steigt, bekommt das bisher übliche Bonden zur Chipkontaktierung Konkurrenz. Ein neuer Weg besteht darin, Kontakte der Chips auf sogenannte Interposer umzuleiten, feinstrukturierte Miniaturplatinen, über die dann der Kontakt zur Außenwelt hergestellt wird. Hier sieht LPKF ebenfalls große Wachstumschancen.

    Die Miniaturisierung elektronischer Baugruppen führt auch zur Integration von mechanischen und elektronischen Komponenten. Mit der 3D-MID-Technologie macht LPKF das Gerätegehäuse selbst zum Träger elektronischer Schaltungen. Mittels Laser wird ein spezieller Kunststoff so aktiviert, dass auf ihm Leiterbahnen aufgebracht werden können. Damit hat das Unternehmen erneut seine Innovationskraft unter Beweis gestellt.

    Im vergangenen Jahr hat die Gesellschaft 28 Mio. Euro umgesetzt und dabei ein EBIT von 6,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Das ergab einen unverwässerten Gewinn von 0,30 Euro je Aktie. Noch im Frühjahr hatte der Vorstand den Planumsatz von 44 Mio. Euro für das laufende Jahr bestätigt. Schon Ende Juni musste man alles wiederrufen und traute sich damals keinen Ausblick mehr zu. Lediglich für das Schlussquartal 2001 und nachhaltiger für 2002/2003 gab man damals einen optimistischen Ausblick. Ende November sah sich die Gesellschaft dann allerdings außerstande, abzuschätzen, welchen Verlauf das vierte Quartal nehmen wird. Der Dezember als der normalerweise stets umsatzstärkster Monat prägt das Jahresergebnis wesentlich 239109.

    Der Börsenwert kommt beim aktuellen Kurs von 7,60 Euro auf fast 80 Mio. Euro. Wenn man für das nächste Jahr einen Gewinn je Aktie von rund 0,20 Euro unterstellt, was dem 1999er Wert nahe kommt, ergibt sich ein KGV von fast 39. Das ist für LPKF immer noch nicht zu teuer, allerdings nur dann, wenn jetzt das Umsatztief durchschritten wird und eine Marktbelebung eintritt. Ein Schnäppchen ist die Aktie aber nicht. Außerdem irritiert der hohe Lagerbestand, der die Gefahr von Wertberichtigungsbedarf beinhaltet.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    LPKF Aktie mit Vorschusslorbeeren Die LPKF Laser & Electronics meldet den Verkauf eines weiteren MicrolineLaser im Wert von ca. 2 Mio. Mark. Die Lieferung erfolgt im Geschäftsjahr 2002 in den Bereich der medizinischen Sensorik. Aus Sicht des Unternehmens bestätigt dieser Auftrag …