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    SZ Testsysteme  191  0 Kommentare Abgelaufenes Geschäftsjahr durchwachsen

    Die SZ Testsysteme hat sich im per September abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. Das Unternehmen steigerte den Konzernumsatz um 57 Prozent auf 60,4 Mio. Euro. Als EBDIT wurden 9,8 Mio. Euro ausgewiesen - eine Zunahme um 20 Prozent. Wegen hoher Abschreibungen auf Investitionen verharrte das EBIT mit 5,8 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.

    Der Jahresüberschuss von 3,4 Mio. Euro verbesserte sich um 16,6 Prozent. Hierbei wirkte sich der reformierte Körperschafts-Steuersatz positiv aus. Dennoch bedurfte es eines Kunstgriffs, um keine negative Ertragsentwicklung zeigen zu müssen. Durch die Ausgliederung von Vermögensgegenständen in die SZ Service GmbH wurde das Jahresergebnis um 2,8 Mio. Euro „aufgepeppt“ 235504. Das gilt auch für Umsatz und Auftragseingang, die mit jeweils 7,9 Mio. Euro „aufgewertet“ wurden. Rechnet man dies heraus, lag die Umsatzsteigerung nur bei rund 37 Prozent.

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    Das Geschäft des Herstellers von automatischen Testsystemen zur
    Prüfung von Halbleitern entwickelte sich vor allem in den ersten drei Quartalen des abgelaufenen Geschäftsjahres überall in der Welt noch gut. In Europa stiegen die Erlöse um 33 Prozent auf 28,7 Mio. Euro. In den USA zogen sie von um 62 Prozent auf 20,3 Mio. Euro an. In Fernost explodierte der Umsatz förmlich auf 11,4 Mio. Euro. Das ist eine Steigerung von 156 Prozent. Die knapp 20 Prozent vom Gesamterlös sind strategisch besonders bedeutsam. Die Region hier hat sich auch im schlechten Halbleiterjahr 2001 gut gehalten und niemand zweifelt daran, dass sich der Elektronik-Sektor im asiatisch-pazifischen Raum auch künftig überdurchschnittlich entwickeln wird.

    Der Auftragseingang entwickelte sich im Berichtszeitraum allerdings rückläufig. Er sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 51 Mio. Euro. Rechnet man den Effekt der neugegründeten Servicegesellschaft heraus, ergibt sich ein Rückgang um 25 Prozent. Dabei hielten sich die europäischen Kunden mit 28 Mio. Euro noch wacker. Aus den USA kamen nur 13,6 Mio. Euro an Bestellungen herein. Asiatische Produzenten, sowie Test- und Assemblyhäuser orderten für insgesamt 9,4 Mio. Euro.

    Der Geschäftsverlauf ist für den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Zapf insgesamt nicht befriedigend: „Die Halbleiterindustrie hat enttäuschende Monate hinter sich liegen. Die Dynamik und das Ausmaß des Konjunkturrückgangs, insbesondere im Bereich Telekommunikation, waren bei weitem nicht zu erwarten.“ Dadurch sei das Geschäftsjahr unter den ohnehin konservativen Erwartungen geblieben. Das gilt auch für den Gewinn je Aktie. Hier hatte man noch bis zuletzt 0,60 Euro erreichen wollen. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen düften sich knapp 0,45 Euro ergeben haben.

    Wie geht es weiter? Die Gesellschaft rechnet auch in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2001/2002 mit einem verhaltenen Marktumfeld. Zapf: „Insgesamt gehen wir von einem geringen Wachstum aus und damit von einem Umsatz, der leicht über dem Vorjahresniveau liegen könnte.“ Eine bestimmte Branche als treibende Kraft kann die Gesellschaft derzeit nicht ausmachen.

    Da die technologische Entwicklung jedoch auch in konjunkturell schwachen Zeiten einigermaßen gleichmäßig weitergeht, folgt einem Downturn in der Elektronik fast zwangsläufig ein von neuen Technologien getragener Aufschwung, bei dem alte Produkte unverkäuflich werden und neue Produkte neue Fertigungs- und Testsysteme verlangen.

    SZ sieht als Wachstumsmotoren für die Halbleiterhersteller und deren Ausrüster den Trend bei Handys zur ein-Chip-Lösung und zu Farbdisplays, sowie die immer stärkere Bedeutung der Plasma- und LCD-Flachbildschirme an. Weiterhin seien das Systeme zur Zugangskontrolle und das so genannte Powermanagement zur Verbesserung der Standzeiten von Batterien.

    Die Anleger sehen keinen akuten Handlungsbedarf, einem Erholungs-Szenario vorzugreifen, und verkaufen den SZ-Titel. Er verliert knapp 8 Prozent auf 7,60 Euro. SZ zählt bei einer Erholung der Chip-Industrie eher nicht zu den Frontrunnern.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    SZ Testsysteme Abgelaufenes Geschäftsjahr durchwachsen Die SZ Testsysteme hat sich im per September abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. Das Unternehmen steigerte den Konzernumsatz um 57 Prozent auf 60,4 Mio. Euro. Als EBDIT wurden 9,8 Mio. Euro …