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    Jenoptik  867  0 Kommentare Geduld gefragt – bei Konzern und Aktionären! - Seite 2



    Ambitionierte Planungen

    Die mittelfristigen Vorgaben lauten auf durchschnittlich 10 % Umsatzwachstum pro Jahr bei einer operativen Gewinnmarge von knapp 10 %. Langfristig soll wieder irgendwann in ferner Zukunft die Umsatzmilliarde erreicht werden. Doch auch Jenoptik weiß, dass Pläne eine gute Sache sind, aber die wirtschaftlichen Machbarkeiten eine andere.

    Nach wie vor schiebt Jenoptik einen Teil der lahmenden Zuwächse auf die Dollar-Schwäche – ohne offenbar zu realisieren, dass sich dieser nunmehr seit sieben Jahren mehr oder minder vorherrschende Trend längst manifestiert hat und eine Umkehrung womöglich realitätsfern sein könnte. Die Expansion in den USA und in Richtung Osteuropa, allerdings nicht nach China, könnte derweil auch bedeuten, dass sich die mittelfristige Entwicklung später als vom Management erwartet einstellt, wenn überhaupt. Zuwachschancen sieht der Vorstand vor allem in der Verkehrssicherheitstechnik, z.B. bei Blitzgeräten gegen Temposünder. Ob das ein dauerhafter Umsatzbringer sein kann? Besser, Jenoptik verließe sich nicht darauf und hätte noch andere Asse im Ärmel.

    Höhere Interessen?

    Interessant ist ferner noch der neue Großaktionär ECE Industriebeteiligungen. Der hatte vom Freistaat Thüringen, dem langjährigen treuen Investor, Ende 2007 ein größeres Aktienpaket von 15 % weitergereicht bekommen. Der Freistaat hatte von der Kursentwicklung, vielleicht aber auch von anderen Dingen, die Nase voll.

    Bewertung

    Geht man für 2008 von ca. 0,15 bis 0,30 Euro Gewinn je Aktie aus, so liegt das KGV zwischen 19 und 38. Das ist äußerst stattlich und kann nur mit Vorschussvertrauen erklärt werden, das derzeit schon in die neue Ausrichtung gelegt wird. Die Prognose für 2009 ist leider genauso wenig aussagekräftig wie für 2008, die Analysten der Commerzbank rechnen sogar mit einem Rückgang des Gewinns je Aktie um 15 bis 20 %. Vor diesem Hintergrund wäre alles andere als ein erhebliches Übertreffen der hauseigenen Jenoptik-Prognose eine böse Überraschung, die den Kurs wieder dahin verbringen dürfte, wo er im Frühjahr stand: auf Allzeittief bei 3,78 Euro. Ein Kursziel auf Basis der aktuellen Konsensprognosen festzumachen, erscheint unmöglich, wenn nicht sogar unseriös.

    Fazit

    Die Jenoptik-Aktie eignet sich als Turnaround-Spekulation. Mit der Kursentwicklung in den vergangenen drei Monaten wurde jedoch schon Einiges vorweg genommen. Wir raten dazu, die Zahlen für das zweite Quartal abzuwarten und gegebenenfalls geduldig auf Einstiegskurse unter 5 Euro zu warten. Vor allem eine Umkehr der Trendrichtung beim Dollar-/Euro-Wechselkurs wäre ein Einstiegssignal. Mit einem weiterhin schwachen bzw. noch schwächeren Greenback bleibt bzw. steigt das Risiko dem gegenüber. Das Papier ist daher nur unter mittelfristigen Spekulationsgesichtspunkten eine Beimischung wert und muss risikobewussten Anlegern vorbehalten bleiben.

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    Verfasst von 2Performaxx
    Jenoptik Geduld gefragt – bei Konzern und Aktionären! - Seite 2 Eines der am wenigsten bekannten (Ex-)Unternehmen des TecDax-30 dürfte die Weimarer Jenoptik sein. Der Umbau des früheren Industriekonglomerats hin zu einem Optoelektronik-Konzern findet praktisch außerhalb der Medienöffentlichkeit statt. …

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