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    HypoVereinsbank  1134  0 Kommentare Rechtsstreit geht wohl bis zur letzten Instanz

    Am 29. bzw. 30. Juli kam es zur wohl letzten Hauptversammlung der Bayerischen HypoVereinsbank und damit auch zum letzten öffentlichen Showdown zwischen Minderheitsaktionären und dem neuen Hauptaktionär und Mutterkonzern UniCredit – zumindest ohne Richter als Schlichter. Trotz der Verweigerung der HVB-Pressestelle, uns als Pressevertreter zur HV zuzulassen, waren wir für Sie mit Gastkarten von Minderheitsaktionären inmitten der Schlacht. Dazu legte die HVB in den letzten Tagen erfreuliche Zahlen zum zweiten Quartal vor.

    Super Q2-Zahlen

    Die Zahlen für das zweite Quartal können sich wahrlich sehen lassen. Dank eines deutlichen Überschusses im Handelsergebnis ist die Hypovereinsbank in Q2 wieder im positiven Terrain gelandet. Insgesamt verbuchte die Bank einen Nettogewinn von 476 Mio. Euro im zweiten Quartal nach einem Verlust von 282 Mio. Euro in den ersten drei Monaten. Dazu konnten diesmal alle Sparten mit einem positiven Ergebnis beitragen. Leider lässt sich die Bank, wie andere deutsche Banken auch, aufgrund der weiterhin unüberschaubaren Lage durch die Finanzmarktkrise auf keine Jahresprognose festlegen – auch, so betonte der Vorstandssprecher Herr Sprißler, wenn man von der Krise nur „sehr gering betroffen“ sei.

    Rückblick HV

    Nicht nur die aktuellen Zahlen belegen wieder einmal, dass die HVB an die italienische Bank „verschenkt“ worden ist, auch die weiterhin im Raum stehenden bzw. vor Gericht liegenden Schadensersatzklagen sprechen aus unserer Sicht eine deutliche Sprache. Dieses wurde durch die Minderheitsaktionäre und den besonderen Vertreter der HVB, Herrn Dr. Heidel, natürlich wiederholt auf der HV vorgetragen. So machte die Effecten-Spiegel AG, die auf der HV fast 45 % der freien Stimmrechte vertrat, noch einmal deutlich, dass der Verkauf der osteuropäischen Beteiligungen der HVB unter dem „fairen“ Wert erfolgte und dass der zeitliche Ablauf allein dazu diente, die Höhe der Abfindung zum Squeeze-out für die neue Mutterbank zu begünstigen. Wie man dazu in Italien sagt, wissen wir nicht, in Deutschland würde man dies als klare Benachteiligung der Minderheitsaktionäre oder sogar als Betrug betiteln, wenn sich die Vorwürfe in den laufenden Schadensersatzklagen als richtig herausstellen.

    Schlacht gewonnen, Schlacht verloren

    Leider konnte der zur HV vom Effecten-Spiegel (ES) eingebrachte Punkt 9 (lesen Sie bitte hierzu ausführlich unsere Analyse in Ausgabe Nr. 26/2008) nicht abgestimmt werden. Während das Amtsgericht München noch den Antrag des ES bestätigte, verwarf das Oberlandesgericht in letzter Minute die Abstimmung. Leider war die Begründung unserer Meinung nach an Absurdität nicht zu übertreffen, da – so die Argumentation der Richter – der BAC als Unternehmensvertrag richtig sei, weil er keinen Barausgleich an die Minderheitsaktionäre enthielte. Das war aber ohnehin klar, denn sonst hätte man den verdeckten Unternehmensvertrag öffentlich machen und einen Ausgleich anbieten müssen. In diesem Punkt war Justitia wohl blind. Allerdings wird weder Justitia noch UniCredit das so oder so kommende Spruchverfahren verhindern können. Auch wenn Minderheitsaktionäre mal wieder auf die lange Wartebank geschoben werden.

    Fazit

    Durchhalten! Diese Runde auf der HV wurde zwar verloren, doch der Sieg in Form von Gerechtigkeit und entsprechenden Nachbesserungen der Minderheitsaktionäre wurde damit nur in die Zukunft verschoben. Spätestens im Herbst steht die nächste Gerichtsentscheidung an. Unserer Einschätzung nach werden danach die Minderheitsaktionäre entweder im Rahmen des Squeeze-outs enteignet und es geht in die gerichtliche Spruchstelle, oder Justitia schlägt früher zurück und zwingt UniCredit letztendlich in einen offiziellen Beherrschungsvertrag mit Nachbesserungen und Zinsansprüchen, die die lange Durststrecke bis dato noch versüßen dürften. Wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden!

    Verfasst von 2Performaxx
    HypoVereinsbank Rechtsstreit geht wohl bis zur letzten Instanz Am 29. bzw. 30. Juli kam es zur wohl letzten Hauptversammlung der Bayerischen HypoVereinsbank und damit auch zum letzten öffentlichen Showdown zwischen Minderheitsaktionären und dem neuen Hauptaktionär und Mutterkonzern UniCredit – zumindest …