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    Homag  854  0 Kommentare Wachstum & Dividende - (nicht) auf Holz gebaut

    Holz- und Holzbauelemente haben Tradition. Im Rahmen der weiterhin aktuellen Klimadiskussion erlebten und erleben Holzbauteile eine Renaissance und verhelfen einem Unternehmen wie Homag zu erneuten Rekordgewinnen. Die alle zwei Jahre, in diesem Jahr also nicht stattfindende Branchenmesse LIGNA zeigte einmal mehr, dass dieser Trend konjunkturresistent ist. Anleger sollten Homag weiterhin auf ihrer Watchlist haben und als dividendenstarkes Value-Investment ernsthaft in Betracht ziehen.

    Mit einem Emissionspreis von 31 Euro im Sommer 2007 stellten die Aktien der Firma aus dem württembergischen Schopfloch kein wirkliches Schnäppchen dar. Ein Kursverlust von bis dato fast 50 % auf nur noch rund 17 Euro war eine fast unvermeidbare Konsequenz im Zuge eines ohnehin sehr undankbaren Börsenumfelds. Wir hatten die Aktien im Frühjahr zu Kursen knapp über 17 Euro ins Langfristdepot aufgenommen, wonach die Preise bis auf fast 25 Euro anzogen – als die Börse dann aber schließlich aufs Neue zu wackeln begann, erfolgte leider ein Stop-Loss-Ausstieg.

    Marktführer – mit Holz

    Homag ist eine Unternehmensgruppe mit insgesamt 14 Produktionsgesellschaften und 21 konzerneigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben mit über 5.000 Mitarbeitern der weltweit führende Produzent von Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie in den Bereichen Möbel- und Bauelementeproduktion sowie Fertighausbau. Den eigenen Marktanteil beziffert Homag auf ca. 23 %, basierend auf dem globalen Umsatz. Vier Fünftel der Erlöse realisiert die Gesellschaft mit Möbeln, 17 % mit Holzbauelementen.

    Wachstum ungebrochen

    Das globale Bevölkerungs- und Weltwirtschaftswachstum ist intakt. Damit verbunden ist die Entwicklung des Verbraucherumfelds, auch der Trend zum Einsatz umweltschonender und „edler“ Werkstoffe, wie Holz ihn darstellt, vor allem in Asien. Der Bedarf nach vollautomatisierter Fertigung ist ebenso vorhanden wie der Trend zur Reduzierung der Materialkosten im Hausbau. Die Vorfertigung der eigenen vier Wände ist heute für viele eine Option, die Material, Zeit und Kosten spart. Zwei Fünftel der Erlöse stammen aus Deutschland, kein Homag-Kunde steht für mehr als 3 % der Erlöse. Der Ausbau zum One Stop Shop, einem Komplettanbieter, schreitet weiter voran. Dazu sollen auch die Erlösanteile am Servicegeschäft ausgebaut werden. Nicht zuletzt kann Homag mit dem Fundus aus dem IPO auch gezielte Zukäufe ins Auge fassen.

    Überproportionale Ergebnissteigerung

    Die gerade gemeldeten Halbjahreszahlen belegen, dass sich Homag weiterhin auf Kurs befindet. Im zweiten Halbjahr stieg der Umsatz um 16 % auf 223 Mio. Euro. Der Auftragseingang lag bei 276 Mio. Euro 8 % über dem Schlussstand des Jahresendes 2007. Das Ergebnis kletterte sogar überproportional stark um 33 % auf 9,8 Mio. Euro im zweiten Quartal. Das macht 0,56 Euro je Aktie für Q2. Ähnlich gute Vergleiche zeigen sich für das Halbjahr: Die Erlöse stiegen um 17 % auf 450 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie legte um mehr als die Hälfte auf 1,28 Euro zu.

    Ausblick bestätigt

    Obwohl die Marktbedingungen schwieriger geworden sind – Banken- und Finanzkrise, starker Euro, höhere Energie- und Rohstoffpreise – erwartet das Management im weiteren Jahresverlauf eine vergleichbar gute Entwicklung des Geschäfts wie 2007. Demnach soll der Umsatz mindestens 6 % zulegen und das EBITDA mindestens proportional wachsen. Der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter dürfte um wenigstens ein Drittel gegenüber dem Vorjahr klettern. Aufgrund vorliegender Auftragsbestände ist diese Prognose sicher wenig gewagt.

    Bewertung eigentlich zu niedrig

    Das aber bedeutet, dass Homag 2008 mindestens 2,75 Euro je Aktie verdienen wird, was einem KGV von 6,2 entspräche. Geht man von einer mindestens proportionalen Dividendenanhebung aus, so wären das ca. 1,20 Euro je Aktie, was ca. 7 % Dividendenrendite ausmacht. Vorsichtshalber sollte man aufgrund fehlender Visibilität keine Steigerungsraten für 2009 annehmen, allerdings wird das wieder ein LIGNA-Jahr sein, so dass positive Sondereffekte genauso gut jederzeit denkbar sind.

    Fazit

    Angesichts eines niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses bei gleichzeitig ansprechender Dividendenrendite von 7 % halten wir die Homag-Aktie bei Kursen von derzeit 17 Euro nunmehr gut nach unten abgesichert. Fundamental sollten die Papiere eigentlich deutlich höher notieren: 23 bis 25 Euro, wie nach unserer Empfehlung im Mai dann auch tatsächlich erreicht, sind ein erstes realistisches, wenn nicht konservatives Kursziel. Wir haben daher in der vergangenen Woche unsere Homag-Position im Langfristdepot aufgestockt.

    Verfasst von 2Performaxx
    Homag Wachstum & Dividende - (nicht) auf Holz gebaut Holz- und Holzbauelemente haben Tradition. Im Rahmen der weiterhin aktuellen Klimadiskussion erlebten und erleben Holzbauteile eine Renaissance und verhelfen einem Unternehmen wie Homag zu erneuten Rekordgewinnen. Die alle zwei Jahre, in diesem Jahr …