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    Schott Solar / IPO  4513  0 Kommentare Eine Zeichnung sollte sich auszahlen

    Sofern sich das Unternehmen nicht doch noch vom gegenwärtig desaströsen Marktumfeld davon abbringen lässt, wird Ende dieser Woche das bislang größte IPO des Jahres über die Bühne gegangen sein: Schott Solar dürfte am 26. September seine Erstnotiz im Prime Standard feiern – die Bookbuilding-Spanne sowie das endgültige Commitment zum Festhalten an den Börsenplänen standen bis zum Redaktionsschluss leider noch nicht fest. Bleibt es jedoch dabei, so sollten Anleger die Aktien zeichnen.

    Rahmendaten des IPOs

    Unseren Informationen zufolge (vorbehaltlich, dass der geplante Börsengang nicht doch noch in allerletzter Minute abgesagt oder zumindest verschoben wird) soll die Zeichnungsfrist vom 22. bis zum 25. September laufen mit anschließender Erstnotiz am Freitag, den 26. September. Im Konsortium befinden sich die Deutsche Bank, JP Morgan, Commerzbank sowie LBBW. 28 Mio. Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, dazu kommen 5,6 Mio. Papiere aus dem Bestand der Muttergesellschaft Schott. Weitere 5 Mio. Aktien stehen im Rahmen einer Überzeichnungsreserve zur Verfügung. Nach dem IPO läge der Free Float bei 46 %. Das Verhältnis aus Kapitalerhöhungs- zu Umplatzierungsanteil ist angemessen und mit Bedacht gewählt.

    Wachstumsmarkt Solar-Receiver

    Das Geschäft von Schott Solar ist schnell erklärt: Erst 2001 hatte die Mainzer Schott AG beschlossen, sich im wachsenden Solarmarkt zu engagieren. Schott Solar ist in den zwei Sparten Photovoltaik und Solarthermie tätig. Während die Mainzer in der klassischen Photovoltaik keine Alleinstellungsmerkmale besitzen, ist das Unternehmen Weltmarktführer in der Produktion von Sonnenwärmekraftwerken, kurz Concentrated Solar Power (CSP) – der Marktanteil liegt bei 60 %, weltweit gib es mit der israelischen Solel auch nur einen weiteren ernsthaften Konkurrenten. Traumhaft sind hier auch folglich die Margen, etwa um die 30 % operativ waren es im jüngsten Geschäftsbericht. Durch ein Joint Venture mit Wacker Chemie ist zudem der Siliziumnachschub für die Photovoltaik-Sparte langfristig abgedeckt – leider kamen die Mainzer erst Ende 2006 auf diese Idee, was den Einkaufspreis nicht gerade reduziert haben dürfte.

    Emissionserlös

    Ursprünglich sollten durch den Kapitalerhöhungsanteil bis zu 500 Mio. Euro in die Kassen gespült werden. Das wären zurückgerechnet bis zu knapp 18 Euro je Aktie bzw. rund 1,5 Mrd. Euro Marktkapitalisierung. Mit dem Emissionserlös sollen vor allem Produktionsstätten für CSP-Solar-Receiver sowie Solarmodule in Spanien und den USA und der Ausbau der Fabriken in Alzenau und Jena finanziert werden. Darüber hinaus will Schott Solar Verbindlichkeiten in Höhe bis zu 200 Mio. Euro zurückführen. Weniger berauschend ist, dass Schott Solar vor allem in die Photovoltaik-Ausbaupläne investiert als in das Solarthermiegeschäft.

    Zahlen

    In den ersten neun Monaten des gebrochenen Geschäftsjahres kletterte der Umsatz um fast die Hälfte auf 311 Mio. Euro, der Vorsteuergewinn verdoppelte sich sogar beinahe auf 13,9 Mio. Euro. Im Gesamtjahr sollen es laut Studie einer Konsortialbank 469 Mio. Euro werden, nach 283 Mio. Euro im Gesamtjahr 2006/07. Für das kommende Geschäftsjahr ist fast eine Verdopplung auf 850 Mio. Euro vorgesehen und im Jahr darauf eine Steigerung um weitere 50 %. Höchste Wachstumsraten sind dabei im CSP-Bereich zu finden, in dem Schott Solar seine dominante Marktstellung ausbauen und untermauern kann. Schaut man auf das kommende Geschäftsjahr, so würde ein Nettogewinn von ca. 90 Mio. Euro bei einer angestrebten Emissionsbewertung von 1,5 Mrd. Euro ein KGV von 16,5 bis 17 bedeuten, für das Jahr darauf nur noch von ca. 10. Das ist unter dem Strich angemessen, muss aber auch berücksichtigen, dass sich die Vergleichsunternehmen
    in den letzten Tagen um durchschnittlich 10 bis 20 % in ihren Bewertungen reduziert haben. 18 Euro sollten daher unserer Einschätzung nach das obere Ende der Bookbuilding-Spanne darstellen.

    Fazit

    Mit Schott Solar kommt eine der letzten großen Solarperlen Deutschlands an die Börse. Anleger sollten dabei sein, es dürfte sich langfristig auszahlen. Wir rechnen mit einer Bookbuilding-Spanne von 14 bis 18 Euro, was dem Kapitalmarktumfeld der letzten Tage Rechnung trägt: zeichnen! Einmal an der Börse notiert, können die Papiere unserer Einschätzung nach auch bis zu Kursen von 20 Euro gekauft werden.

    Verfasst von 2Performaxx
    Schott Solar / IPO Eine Zeichnung sollte sich auszahlen Sofern sich das Unternehmen nicht doch noch vom gegenwärtig desaströsen Marktumfeld davon abbringen lässt, wird Ende dieser Woche das bislang größte IPO des Jahres über die Bühne gegangen sein: Schott Solar dürfte am 26. September seine …

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