checkAd

     1017  0 Kommentare WTI-Rohöl zieht nach schwachem Start wieder deutlich an

    Den Rutsch des ISM-Einkaufsmanagerindex auf den tiefsten Stand seit 26 Jahren sowie die desaströsen Verkaufszahlen am US-Automarkt haben die Rohölinvestoren erstaunlich gut verdaut. Nach einem Verlaufstief bei 62,25 Dollar zog der Dezember-Future auf WTI bis gegen 14.30 Uhr (MEZ) um 1,01 auf 64,92 Dollar an. Und auch die Tatsache, dass das wichtigste OPEC-Land Saudi-Arabien die jüngste Kürzung der Fördermenge im Gegensatz zu zahlreichen anderen Mitgliedern noch nicht umgesetzt hat, wirkt nicht mehr als Belastungsfaktor. Sollte sich aber herausstellen, dass die in der Vergangenheit zu beobachtende mangelnde Disziplin der OPEC-Staaten sich auch beim jüngsten Beschluss fortsetzt, könnte dies den Ölpreis weiter belasten.
    Von der heutigen Wahl des US-Präsidenten hängt vor allem ab, ob das Land den Wechsel will und damit eine Aufbruchstimmung verbreiten kann. Dies scheint in erster Linie durch den Noch-Kandidaten Obama möglich zu sein. Die Wahl eines 72-jährigen Republikaners hätte unter diesem Aspekt sicherlich deutlich weniger Strahlkraft zu bieten.

    Dollar und Öl helfen Gold

    Der schwächere Dollar (Stichwort „Sicherer Hafen“) und der anziehende Ölpreis (Stichwort „Inflationsschutz“) haben dem Gold ein signifikantes Plus gegenüber dem Vortagesschluss beschert. So stieg der Dezember-Future bis gegen 14.30 Uhr (MEZ) um 18,70 auf 745,50 Dollar an. Und das, obwohl die beiden weltweit größten Goldimporteure Indien und Türkei im Oktober deutlich weniger Interesse am gelben Edelmetall hatten. So fiel in Indien die importierte Goldmenge von 60,27 auf nur noch 44 Tonnen, während in der Türkei sogar ein Einbruch von 14 auf lediglich eine Tonne stattfand. Erfahrungsgemäß fällt der Goldbedarf im letzten Quartal eines Jahres in der Regel überdurchschnittlich hoch aus. Angesichts der miserablen Stimmung in der Wirtschaft und bei den Verbrauchern stellt der ungewisse Verlauf des Weihnachtsgeschäfts einen erheblichen Unsicherheitsfaktor dar. Aktuell befindet sich der Goldpreis in einer deutlichen Stabilisierungsphase.

    Die jüngsten Konjunkturindikatoren waren Gift für die meisten Industriemetalle. Auf 12-Monatssicht hielt sich Zinn mit 14.500 Dollar/Tonne trotz eines Verlustes von 12 Prozent noch am besten. Im Gegensatz zu den anderen Metallen verzeichnete Zinn während dieses Zeitraums massiv rückläufige Lagerbestände. An der London Metal Exchange fielen die Vorräte innerhalb eines Jahres um 77 Prozent. Während steigende Lagerbestände erfahrungsgemäß als Risikofaktor wahrgenommen werden, suggerieren rückläufige Vorräte eher die Chance auf eine Erholung. Dabei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass in den vergangenen Monaten im Rohstoffsektor so manche Gesetzmäßigkeit außer Kraft gesetzt worden ist.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil
    Gold


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Jörg Bernhard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
    Mehr anzeigen

    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    WTI-Rohöl zieht nach schwachem Start wieder deutlich an Den Rutsch des ISM-Einkaufsmanagerindex auf den tiefsten Stand seit 26 Jahren sowie die desaströsen Verkaufszahlen am US-Automarkt haben die Rohölinvestoren erstaunlich gut verdaut. Nach einem Verlaufstief bei 62,25 Dollar zog der Dezember-Future …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer