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    19-Monatstief  1281  0 Kommentare WTI-Rohöl zeitweise unter 60 Dollar

    Mit der jüngsten Wachstumsprognose des IWF, der den großen Industrieländern für das Gesamtjahr 2009 ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt prognostiziert, wurde dem Rohöl ein Bärendienst erwiesen. Am gestrigen Donnerstag stürzte der Dezember-Future auf WTI von 65,30 auf 60,77 Dollar ab. Im frühen Freitagshandel notierte der Kontrakt zeitweise sogar unter 60 Dollar und markierte damit ein neues 19-Monatstief. Die gestrigen Zinssenkungen in Euroland, Großbritannien und der Schweiz haben zudem den Euro auf Talfahrt geschickt. Dies zog den Rohölpreis gleich mit, weil dadurch Hedge-Positionen von Rohöl gegen Dollar an Attraktivität verloren haben.

    Der rasante Absturz des Ölpreises seit Sommer bringt die OPEC in Zugzwang, da einigen Förderländern bei solch niedrigen Preisen erhebliche wirtschaftliche Probleme drohen. Eine weitere Kürzung der Förderquoten scheint daher unumgänglich zu sein. Das nächste OPEC-Treffen ist zwar für den 17. Dezember anberaumt, könnte aber aufgrund der Brisanz der Lage auch durchaus vorgezogen werden. Nun, da der Ölpreis bereits massiv gefallen ist, mehren sich pessimistische Kursziele von 40 bzw. 50 Dollar. Dass sich in guten Zeiten die Analysten mit hohen Kurszielen geradezu überbieten und in schlechten Zeiten das negative Marktmomentum für extrem pessimistische Prognosen nutzen, ist wahrlich kein neues Verhaltensmuster und sollte auf keinen Fall für bare Münze genommen werden. So wie im Sommer tendenziell nach oben übertrieben worden ist, scheint der Markt aktuell ins andere Extrem zu wechseln. Wichtig: Ohne eine Stabilisierung auf der Nachfrageseite erscheint jedoch eine Stabilisierung des Ölpreises ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen zu werden.

    Gegen 9.30 Uhr (MEZ) stieg der Dezember-Future um 0,62 auf 61,39 Dollar an. Beim nächstfälligen Kontrakt auf Brent stellte sich ein Plus von 0,47 auf 57,90 Dollar ein.

    Gold in massiver Unterstützungszone

    Angesichts des massiven Preisverfalls beim Rohöl und der gestrigen Dollarstärke muss man mit der gehaltenen Tendenz des Goldpreises fast schon zufrieden sein. Von der heutigen Mini-Erholung des Euro und Rohöls profitierte auch der Goldpreis. Der am aktivsten gehandelte Future mit Fälligkeit im Dezember stieg gegenüber seinem Vortagesschluss um 8,30 auf 740,50 Dollar an. Auf dem aktuellen Kursniveau befindet sich der Gold-Future mittlerweile in einer massiven Unterstützungszone. Beim Ausbleiben extremer Hiobsbotschaften dürfte er sich von diesem Niveau tendenziell eher nach oben als nach unten entwickeln.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil
    Gold



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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