SGL Carbon

Weltmarktführer im Sonderangebot

Vor ziemlich genau drei Jahren verfassten wir unser letztes Update zu SGL Carbon und kamen damals zu dem Urteil, dass der Kohlenstoffspezialist nach gelungenem Turnaround bei einem Kurs von knapp 15 Euro zunächst gut bezahlt war. Heute, im Dezember 2008, steht die Aktie mit 19 Euro nicht wesentlich höher, während sich aber die Geschäftszahlen kontinuierlich weiter verbessert haben. Grund genug also, unsere Einschätzung zu SGL Carbon auf den neusten Stand zu bringen.

Eindrucksvoller Turnaround

Blieb noch 2004 bei einem Erlös von 926 Mio. Euro ein Verlust von 82 Mio. Euro in den Büchern stehen, so konnte der Wiesbadener Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 mit einem um fast 50 % höheren Umsätzen von 1,37 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 131 Mio. Euro neue Rekordmarken aufstellen. Dieser Wachstumstrend hat sich – aller konjunkturellen Unbill zum Trotz – bislang auch im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt: In den ersten neun Monaten 2008 wurden mit 1,14 Mrd. Euro 13,2 % mehr als im Vorjahr umgesetzt, währungsbereinigt waren es sogar 18 % mehr. Das EBIT konnte nochmals deutlich überproportional um 25,7 % auf 232,7 Mio. Euro zulegen, was einer klotzigen operativen Marge von 20 % entspricht. Der Periodenüberschuss wurde sogar annähernd verdoppelt auf 149,2 Mio. Euro bzw. 2,32 Euro je Aktie.

Expansion in Kerngeschäft und High-Tech-Branchen

Ausgangspunkt für den beeindruckenden Turnaround und Wachstumsschub war die 2005 vollzogene Trennung von der defizitären Sparte der Oberflächentechnik. Damit einhergehend konzentrierte sich SGL auf das Kerngeschäft mit Graphitelektroden für Elektrostahlwerke und Kathoden für Aluminiumschmelzen und hat seitdem enorm vom weltweiten Boom der Stahlnachfrage profitiert. Dieser zentrale Geschäftsbereich („Performance Products“), mit dem SGL zu den weltweit führenden Unternehmen zählt, steuert heute rd. 60 % der Konzernerlöse und über 90 % des EBIT bei. Daneben gelang es den Wiesbadenern jedoch auch, mit innovativen Graphit- und Carbonprodukten in viele High-Tech-Branchen, wie den Flugzeug-, Fahrzeug- und Maschinenbau, die Wind- und Solartechnik oder die Halbleiterindustrie vorzudringen. Mittlerweile stammen fast 40 % der Umsätze aus derartigen Produkten – mit zwar noch kleinen, aber schnell wachsenden Deckungsbeiträgen.