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     2051  0 Kommentare Window-Dressing zum Quartalsende - Seite 2



    Gestern hatten die Akteure zunächst etwas Mühe, den aktuellen Makrodaten bullische Energie abzugewinnen. Schließlich gelang es, allerdings zeigt das niedrige Volumen, dass die Unterstützung der bullischen so breit nicht war.

    Verzerrt wird die Preisbildung in den Finanzmärkten aktuell noch durch den Hexensabbat. In den Tagen davor kommt es meist zu erhöhter Volatilität, die zum Stichtag hin nachlässt. Eine klarere Richtung entwickelt sich erst danach. Hinzu kommt, dass die großen Akteure zum Quartals- und Halbjahresschluss natürlich Window-Dressing betreiben. Daher dürfte die Wahrscheinlichkeit hoch sein, dass sich die Kurse nochmals eher an den jüngst markierten Hochs orientieren. Aber danach ist alles offen.

    Die angelegentlichen Versuche, den NDX von der Unterseite seines Gaps wegzuhalten, interpretiere ich in diesem Zusammenhang kurzfristig genau als Bestätigung für den durch Window-Dressing bedingten Kaufzwang vor Quartalsende. Übergeordnet sehe ich das allerdings eher bärisch. Bleibt die Kurslücke nämlich offen, bleibt Unsicherheit. Man kann es auch rumdrehen: Wenn sie jetzt nicht geschlossen wird, ist das ein Zeichen bullischer Schwäche. Und man kann fast sicher sein, dass das Gap recht bald nach Quartalsende geschlossen wird.

    Die zyklischen Prognosen der TimePatternAnalysis wiesen bei Aktien nur auf einen weniger spektakulären Rücksetzer hin und zeigen jetzt ein weitgehend ausgeschöpftes Restpotenzial auf der Unterseite. Die Marktindikatoren zeigen bei Aktien ein mäßig bärisches Bild mit einzelnen Hinweisen, dass es nicht mehr bärischer wird. Der VIX orientiert sich wieder nach unten – ein eher bullisches Signal. Auch dass der DAX die 4800 zwar angekratzt, aber nicht nachhaltig durchbrochen hat, ist kurzfristig eher bullisch zu sehen.

    Aus dem Gesagten ergibt sich auf Sicht der nächsten sechs Wochen für mich folgendes Szenario bei Aktien: Zunächst nervös seit-, aufwärts bis zu den letzten Hochs. Nach Quartalsende dann allgemeine Kontraktion der Finanzmärkte, jedoch nicht „bodenlos“. Die überreichliche Liquidität dürfte vorerst noch weiter stützen (Chart!).

    Dass die Aktien-Märkte sich dem Normalzustand der zyklischen Bewegungen wieder etwas mehr annähern, darauf weist auch das von der TimePatternAnalysis gemessene Zyklusniveau hin. Beim DAX lag es am 8. Juni bei 0,10, am 16. Juni wurden 0,23 erreicht, gestern kam es auf 0,32. Der maximal mögliche Wertebereich liegt zwischen 0 und eins, der Normalbereich zwischen 0,25 und 0,50.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Window-Dressing zum Quartalsende - Seite 2 Knapp 4 Prozent hat der S&P 500 in den ersten drei Tagen dieser Woche verloren. Gestern kam wieder etwas Kaufinteresse auf. Interessant ist auch die Entwicklung im NDX – hier ist am 1. Juni eine Kurslücke unterhalb von 1448 entstanden. Sie wurde …

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