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     1669  0 Kommentare Der Glanz des Börsenveterans

    Rolf Stout ist weder Schauspieler noch Politiker oder Fußballtrainer. Trotzdem zählt er in den Niederlanden zu den bekanntesten Persönlichkeiten. Die Popularität verdankt der 60-Jährige seinem Börsenerfolg. Stout managt den Fortis Obam Equity World (ISIN LU 018 515 768 1), außerhalb der Niederlande bekannt als Fortis L Fund Equity World. Der mittlerweile über drei Milliarden Euro schwere Fonds schlug den Vergleichsindex MSCI Welt seit 1989 pro Jahr um mehr als fünf Prozent. In den Niederlanden werden Anteile des Fonds daher gern zu Geburt, Taufe oder Hochzeit verschenkt.

    Jedoch können auch Spitzenleute irren. 2008 fuhr Hollands Volksfonds ein Minus von 66 Prozent ein. "Wir haben nicht erwartet, dass die Rohstoffwerte so tief fallen werden", erklärt Lilli Bialluch, die zu Stouts Investmentteam gehört. Der Verlust hat der Attraktivität des Fonds jedoch nicht geschadet. 2008 gingen Netto-Mittelzuflüsse in Höhe von 250 Millionen Euro ein. Das Vertrauen in die Anlagefähigkeiten des Investmentprofis wurde belohnt. Seit Jahresanfang liegt der Fonds wieder mit 24,8 Prozent im Plus. Der MSCI Welt hat dagegen nur 2,5 Prozent zgelegt. "Wir haben die Talfahrt an den Aktienmärkten zum Kauf günstig bewerteter Titel genutzt und unser Engagement in bestehenden Positionen erhöht. Von der Aufwärtsbewegung ab März haben wir dann besonders profitiert", so Bialluch.

    Taktik kombiniert mit Strategie

    Vor allem das taktische Portfolio des Fortis-Fonds legte stark zu. Dort spielt Stout spezielle Themen wie etwa Rohstoffe, Alternative Energien oder einzelne Länder. Aus diesen Anlagebereichen pickt Stout die jeweils attraktivsten Werte, die in der Regel ein bis drei Jahre gehalten werden. Beispiel Länder: Nach Stouts Meinung ergeben sich speziell für Griechenland, dank der guten Beziehungen zum Balkan und Südosteuropa, gute Wachstumsperspektiven. Der Fonds hält daher unter anderem den Pharmawert Alapsis. Große Chancen sieht Stouts auch bei chinesischen und indonesischen Werten. "Special Situations" ist ein weiteres taktisches Investmentthema: "Im Zuge der Finanzkrise haben Bankaktien dramatisch an Wert verloren. Einigen Instituten sollte jedoch der Turnaround und das Börsencomeback gelingen", meint Biallouch. Wells Fargo zählt dazu. Die viertgrößte US-Bank ist im Portfolio hoch gewichtet.

    Neben dem taktischen Portfolio führt Stout ein strategisches Depot, in dem sich Blue Chips wie etwa ABB oder ING Groep finden. Die Titel werden in der Regel mehr als drei Jahre gehalten. Die Umschlagshäufigkeit der Werte im Fonds ist sehr gering. Das heißt aber nicht, dass Stouts Team wenig zu tun hat. Bialluch: "Wir überprüfen Kontinuierlich unsere Investmententscheidungen und suchen ständig nach neuen Chancen."

    Fazit: Seit 1989 erzielte der Fonds im Schnitt über sieben Prozent p.a. Die ordentliche Wertentwicklung resultiert neben gründlicher Recherche auch aus der hohen Gewichtung von Werten aus Schwellenländern wie China oder Indonesien. Auch die Unabhängigkeit des Managers sorgt für Outperformance. Keine Seiner zehn größten Positionen zählt zu den zehn wichtigsten Werten des MSCI Welt.


    Jörn Kränicke
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    Verfasst von Jörn Kränicke
    Der Glanz des Börsenveterans Rolf Stout ist weder Schauspieler noch Politiker oder Fußballtrainer. Trotzdem zählt er in den Niederlanden zu den bekanntesten Persönlichkeiten. Die Popularität verdankt der 60-Jährige seinem Börsenerfolg. Stout managt den Fortis Obam Equity …

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