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     1371  0 Kommentare Währungs-Turbulenzen - Seite 2



    Solche Verlagerungen bringen natürlich immer Friktionen mit sich – überhaupt ist die gewohnte Landschaft der Intermarket-Korrelationen ziemlich durcheinander (siehe Chart!). Damit einher gehen dürften auch Verlagerungen zwischen den einzelnen Segmenten der Finanzmärkte. So dürften trotz relativer Dollar-Stärke Rohstoffe und insbesondere auch Öl zunächst noch teurer werden. Beim CRB-Index kommt der wichtige Pegel bei 285 ins Visier, Öl dürfte zunächst noch Potenzial bis rund 80 Dollar haben. Edelmetalle hingegen bleiben in der positiven Korrelation zu Euro/Dollar „gefangen“, weswegen der Goldpreis aktuell auch Unterstützung an einer bei etwas über 1100 notierenden steilen Aufwärtslinie suchte.

    Auch innerhalb der Aktienmärkte dürfte es zu Rotationen kommen: So scheinen BTK, SOX und DJT zunächst einmal ihre Hochpunkte gesehen zu haben. Im Sinne der Dow-Theorie wäre aufkommende Schwäche im Transport-Index auf Sicht einiger Wochen ein bärisches Omen.

    Was die Aktienmärkte insgesamt angeht, bleibt der Eindruck, dass sie in einer „running consolidation“ laufen zwischen 1080 und 1120 im S&P 500. 1120 wären das primäre Ziel der Bärenmarktrallye (Mitte zwischen Hoch und Tief der vergangenen 12 Jahre. Die nervöse Seitwärtsbewegung mit Fehlausbrüchen dürfte noch weitergehen. Sie könnte die Plattform bilden für einen Schub früh in 2010 Richtung des nächsten Ziels von 1220. Die aktuelle Seitwärtsphase ohne dynamische Richtung macht die Märkte empfindlich für externe Nachrichten. Kommt in einer solchen Phase ein externer Schock, kann sich eine solche Phase auch als Topp entpuppen.

    Der DAX probt derweil den Ausbruch über eine wichtige Linie bei rund 5810. Die Abkopplung von den US-Indices ist zwar bemerkenswert aber meiner Meinung nach nicht von Dauer.

    Ein nachhaltige Kontraktion der Finanzmärkte insgesamt sehe ich noch nicht. Im großen Zeitfenster allerdings ist ein nachhaltig sinkender Euro/Dollar hierfür ein wichtiger Indikator. Der wird allerdings so lange überspielt, so lange Dollar/Yen fest bleibt.

    Ein paar Meldungssplitter mögen verdeutlichen, dass in 2010 einiges an „Unbill“ auf uns zukommt: So glaubt etwa die Ratingagentur S&P, dass im kommenden Jahr zwischen 55 und 75 westeuropäische Unternehmen mit Non-Investmentgrade-Rating Zahlungsstörungen aufweisen könnten. In 2010 soll die Ausfallrate immer noch mehr als doppelt so hoch wie der historische Schnitt liegen. Die nur langsame wirtschaftliche Erholung werde wahrscheinlich nicht ausreichen, um viele hochverschuldete Unternehmen mit einer schwachen Geschäftsentwicklung zu verschonen. Seit Januar 2009 wurden 15 Ausfälle von Unternehmen mit einem öffentlichen Rating verzeichnet.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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