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     1371  0 Kommentare Währungs-Turbulenzen - Seite 3



    Der Verband Öffentlicher Banken unterstützt die Idee eines europäischen Notfallfonds, wie ihn Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vorgeschlagen hatte. Dabei sei eine öffentliche Anschubhilfe sinnvoll, die nach und nach durch Einzahlungen von Banken abgelöst werden soll. Gleichzeitig wird vor einer Überregulierung der Branche und in der Folge vor einer ernsthaften Kreditverknappung gewarnt. Der Verband wendet sich unter anderem gegen eine, das Verhältnis von Bilanzsumme zu Eigenkapital begrenzende Leverage Ratio. Außerdem müssten auch bestimmte Kapitalformen wie stille Einlagen weiter als vollwertiges Eigenkapital akzeptiert werden. Ansonsten fehle allein den Landesbanken Kapital in zweistelliger Milliardenhöhe. Das Kreditvolumen könnte sich dann um mehr als das Zehnfache davon reduzieren - also um mehr als 100 Mrd. Euro. (Realität, Drohgebärde oder Erpressungsversuch?)

    Notenbanken und internationale Aufsichtsbehörden wollen der Finanzbranche Zeit bei der Umsetzung neuer Vorschriften lassen. Der Basler Ausschuss hat offenbar keine engen Fristen für die Umsetzung härterer Auflagen ins Auge gefasst. Der Ausschuss will die Branche auf mehr und qualitativ besseres Eigenkapital verpflichten und ihre Verschuldung begrenzen. Der aus 30 Staaten gebildete Ausschuss hält daran fest, die neue Regulierung 2012 einzuführen. Zuvor war sogar von einer zehnjährigen Übergangsfrist die Rede, was einem Aufschub gleichkäme.

    Immer mehr US-Ökonomen glauben, dass mit der Schulden/BIP-Quote Richtung 100 % die Versuchung für die Politik steigt, zu inflationieren, um die Schulden zu entwerten. Wenn die US-Inflation über vier Jahre bei 6 % liegt, ergibt sich eine Reduktion der Rate um 20 %, haben Joshua Aizenman und Nancy Marion ausgerechnet. Das wäre ein ähnliches Szenario wie nach dem zweiten Weltkrieg. Die Frage ist allerdings wohl nicht, ob die Politik ein solches Szenario möchte (und dann nutzt), sondern, ob es überhaupt dazu kommen kann.

    RGE/Roubini ist für den Goldpreis negativ gestimmt und führt an: (1) Voraussichtliche Auflösung von Carry Trade-Positionen. (2) Zentralbanken verabschieden sich von lockerer Geldpolitik und den damit einhergehenden Niedrigstzinsen. (3) Verstärkte weltweite Risikoaversion, damit verbunden eine Flucht in den liquiden Dollar und ein Ausstieg aus weniger liquiden Rohstoffen. (4) Wegen der Geldschwemme ist eine weltweite Vermögensblase entstanden. (5) Gold konkurriert mit Währungen und alles was für den Dollar bullisch ist, ist für Gold bärisch.

    Erwähnte Charts können über diesen Link eingesehen werden:
    http://www.timepatternanalysis.de/comments/MB20091218.html

    TrackRecord, Analysen und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Währungs-Turbulenzen - Seite 3 Seit Tagen markiert der Dollar/Yen Stärke (siehe Chart!). Er war am 4. Dezember über die langfristig wichtige Marke bei rund 88,40 ausgebrochen, vor einigen Tagen dorthin zurückgekehrt. Die aufkommende Schwäche im Yen war begleitet von …