checkAd

    Smart Investor Weekly 7/2010  1603  0 Kommentare Griechenland und Gold - ein kleines Stück vom Glück

    Während in Brüssel und andernorts die Köpfe rauchen wie man den Griechen am besten aus der Schuldenfalle helfen könnte, erklimmt das Krisenbarometer Gold neue Höhen und markiert ein neues Allzeithoch in Euro.

    Griechenland ist nach wie vor in aller Munde
    Auch wenn die Bürokraten in Brüssel nun den Griechen die Daumenschrauben anziehen wollen und ihnen einen „harten“ Sparkurs verordnen und sogar von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen (sic!) Christine Scheel laut über einen Rauswurf der Hellenen aus dem Euroraum nachgedacht wird – machen wir uns nichts vor: Niemand wird den Griechen den Stuhl vor die Tür des Euros setzten, auch wenn dies die langfristig einzig richtige Handlung wäre. Stattdessen wird versucht werden, das Problem wieder einmal, wie in den vergangenen 25 Jahren, mit mehr Geld zu lösen. Dass diese Methode das Problem nur jedes Mal vergrößert, ist den EU-Technokraten und der politischen Klasse bisher nicht aufgefallen und es ist auch nicht davon auszugehen, dass die Narreteien dieser Gruppe mit dem Aschermittwoch enden werden. Mehr Geld lässt sich aber nur durch noch mehr Schulden kreieren, denn neben den Griechen sind fatalerweise auch die meisten anderen Mitgliedsstaaten pleite. Große Reserven, mit denen man ein Rettungspaket (oder wenigstens die Haushaltslöcher) finanzieren könnte, sind nicht vorhanden. Die voranschreitende Schuldenaufnahme führt wiederum nur dazu, dass die Geldmengen noch weiter anwachsen werden. Die Geldmenge M3 der Eurozone hat sich in den vergangenen zehn Jahren ja auch „nur“ verdoppelt…da ist bestimmt noch mehr drinnen.

    Gold in EUR auf Allzeithoch
    Je mehr die Geldmengen allerdings wachsen, desto stärker verliert das Geld selbst seine Kaufkraft. Und wenn die Bürger anfangen dieser Entwicklung gewahr zu werden, werden sie anfangen, es dem antiken Helden Jason gleichzutun. Dieser segelte angeblich zusammen mit weiteren Helden (den Argonauten) nach Kolchis um das „goldenen Vlies“ zu erbeuten. In der Neuzeit werden die Anleger, diesmal zwar nicht getrieben von der Goldgier, sondern der berechtigten Sorge um ihr Vermögen ebenfalls die Segel Richtung Sachwerte setzen. Und genau dies ist ja das Crack-up-Boom Szenario (CuB) des Smart Investors (vgl. Heft 4/2009 bzw. www.smartinvestor.de/cub/). Kein Wunder, dass sich angesichts der jüngsten Entwicklung der Goldpreis in Euro auf Jahresallzeithoch befindet. Zwar geht Smart Investor nun nicht davon aus, dass der Goldpreis in US-Dollar trotz der jüngsten Erholung alsbald durch die Decke schießt und sich ebenfalls zu neuen Hochs aufmacht – wir erwarten nach wie vor eher eine Konsolidierung, zumindest in der ersten Jahreshälfte (vgl. Heft 1/2010). Sich sein eigenes kleines „goldenes Vlies“ anzulegen bzw. die Investition in ein solches weiter auszubauen, ist so oder so eine vernünftige Idee. Denn während die Kaufkraft des Papiers immer geringer werden wird, dürfte sich die Kaufkraft des Goldes als so langlebig und dauerhaft präsentieren wie in den vergangenen 5.000 Jahren. Die griechische Zentralbank übrigens hält 90% ihrer Währungsreserven in Gold – leider handelt es sich dabei, absolut betrachtet, nur um etwas mehr als 100 Tonnen. Und auch wenn dieser Tage allerlei merkwürdig gewandete Menschen durch die Strassen ziehen, einer neuer Jason, der das Gold Athens aufstockt, dürfte nicht darunter sein…
    Seite 1 von 3



    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 7/2010 Griechenland und Gold - ein kleines Stück vom Glück Während in Brüssel und andernorts die Köpfe rauchen wie man den Griechen am besten aus der Schuldenfalle helfen könnte, erklimmt das Krisenbarometer Gold neue Höhen und markiert ein neues Allzeithoch in Euro. Griechenland ist nach wie vor in …