checkAd

    Asien-Börsen  1369  0 Kommentare China übergewichten - Indien untergewichten - Seite 2



    Im Vergleich dazu hat zwar auch China ein gewaltiges Konjunkturprogramm aufgelegt. Das Reich der Mitte konnte sich die daraus entstandenen Belastungen aber viel eher leisten. Chinas Haushaltsdefizit lag auch 2009 lediglich bei 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Viele westliche Industrienationen wären froh, wenn sie eine so niedrige Neuverschuldungsquote erreichen würden. In Deutschland etwa lag die Neuverschuldung 2009 bei 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – und dennoch konnte damit das Wirtschaftswachstum hierzulande nicht nennenswert angekurbelt werden.

    Chinas Regierung kann dementsprechend relativ gelassen planen, und bei Bedarf durchaus weitere Maßnahmen zur Wachstumsförderung auflegen. Gleichzeitig befindet sich dort auch die Inflation unter Kontrolle. Sie lag im Dezember im Jahresvergleich lediglich bei 1,9 Prozent, und ging im Januar sogar auf 1,5 Prozent zurück. Indien hingegen darf sich in Punkto Wachstumsförderung nicht mehr allzu weit aus dem Fenster lehnen - denn zum einen fehlt das Geld, und zum anderem ist der inflationäre Druck schon zu hoch. 

    Wir stellen fest: Länder mit einem hohen strukturellen Wachstum – wie wir sie vor allem in Asien finden – haben stets mit einem gewissen Inflationsdruck, Überhitzungstendenzen und manchmal auch mit ihrer Staatsverschuldung zu kämpfen. Momentan hat die Volksrepublik China diese Probleme besser im Griff als der Nachbar Indien. Interessanterweise wird die chinesische Börse aber schon seit längerem für die potentiellen Überhitzungs- und Inflationsgefahren bestraft, die sich eigentlich in Indien abspielen. Die Indien-Anleger wiederum blieben von diesen Szenarien bisher relativ unbeeindruckt.

    Aus der Makro-Perspektive ziehen wir deshalb momentan chinesische Aktien den indischen vor. Vor allem die an der Börse Hongkong gelisteten China-Unternehmen sind inzwischen wieder sehr günstig bewertet. In Indien sehen wir verstärkt Inflationsgefahren, die den Markt dort früher oder später belasten werden. Dennoch gibt es auch dort weiterhin einzelne Werte, die wir für unbedingt kaufenswert erachten. Denn auch in Indien überwiegen die Chancen mittelfristig bei weitem die Risiken. Unsere konkreten Empfehlungen für die Börsen in China und Indien und für die übrigen asiatischen Aktienmärkte finden Sie in unserem Börsenbrief ASIEN-Trends, den Sie unter www.asien-trends.de kostenlos testen können.

     

    Seite 2 von 2




    Gerhard Heinrich
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Asien-Börsen China übergewichten - Indien untergewichten - Seite 2 China und Indien sind Asiens zwei große Wachstumsnationen. Das beeindruckende Wirtschaftswachstum der letzten Jahre, die riesige Bevölkerung und die gewaltigen Märkte, die sich in diesen Ländern auftun, haben die Anleger aufhorchen lassen. Auch …