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     12800  0 Kommentare Evotec auf dem Weg in die Gewinnzone


    Für die jüngst veröffentlichten Jahreszahlen von Evotec (DE0005664809) waren Sie bereits im Dezember frühzeitig sensibilisiert. Wie angekündigt ist Firmenchef Werner Lanthaler zum Jahresende mit dem Besen durch die Bilanz gegangen und hat alles abgeschrieben, was nicht niet- und nagelfest ist. Der Nettoverlust lag bei über 40 Millionen Euro aufgrund von Sonderabschreibungen. Nunmehr ist die Bilanz besenrein. Operativ hat sich der Verlust auf knapp 20 Millionen Euro erheblich reduziert. Die im Frühjahr 2009 eingeleitete Restrukturierung hat sich nach und nach bemerkbar gemacht. Gemäß unseren Erwartungen konnten die Hamburger in Q4 sogar einen operativen Gewinn erzielen als auch einen positiven operativen Cashflow. Per Silvester schlummerten mehr als 70 Millionen Euro liquide Mittel in der Kasse. Mit dem vergangenen Jahr ist die Restrukturierung operativ als auch bilanziell komplett abgeschlossen.

    Jetzt kann die Firma voll durchstarten. Für das Jahr 2010 zeigt sich Lanthaler im Gespräch mit TradeCentre zuversichtlich mit mindestens 15, wenn nicht sogar um 20 Prozent beim Umsatz zu wachsen. „Wir sehen unverändert eine gute Nachfrage nach unseren Servicedienstleistungen für die Pharma- und Biotechindustrie“, sagt der promovierte Betriebswirt. Das Orderbuch ist mit 32 Millionen Euro per Ende Februar auf dem höchsten Stand der Firmengeschichte. „Unsere Vorgaben für dieses Jahr haben wir bereits zu deutlich mehr als 50 Prozent in den Büchern“. Ziel ist in 2010 zudem mehrere Outsourcing-Verträge im Kerngeschäft abzuschließen. „Wir rechnen mit einem regen Newsflow“. Auch Meilensteinzahlungen sind zu erwarten. Beispielsweise von Boehringer Ingelheim. Vereinzelte Allianzen, die demnächst auslaufen, sollen frühzeitig verlängert werden. Unter anderem mit Novartis und CHDI.

    Hinsichtlich der Produktpipeline in der klinischen Phase und Präklinik strebt Lanthaler zumindest einen strategischen Deal an. „Wir wollen zumindest ein Asset an einen Partner verkaufen oder lizenzieren“. Der H3-Antagonist soll nach Möglichkeit in diesem Jahr unter eigener Regie in die erste klinische Phase geführt werden. Highlight im Portfolio ist natürlich EVT 101 in der Phase II für behandlungsresistente Depressionen und der Nachfolgesubstanz EVT 103 in der klinische Phase I. Das Beste: Partner Roche trägt für die Entwicklung alle Kosten, während Evotec an signifikantem Upside-Potenzial profitiert. Für EVT 101 soll Mitte des Jahres eine „Proof-of-Concept“ – Studie starten. 2011 könnte Phase II abgeschlossen werden. Nach Abschluss dieser Phase hat Roche eine Rückkaufoption. Fallen die Daten positiv aus, wird der Schweizer Konzern diese Option sicherlich nutzen. Dann fließt eine Zahlung von 65 Millionen Dollar an Evotec. Der potenzielle Wert des Abkommens kann aufgrund von Entwicklungs- und Verkaufserfolgen die Marke von 300 Millionen Dollar überschreiten, ergänzt Lanthaler.

    Neben einem deutlichen Umsatzwachstum in diesem Jahr wird der Firmenchef den Aufwand für Forschung und Entwicklung auf unter zehn Millionen Euro reduzieren nach rund 20 Millionen Euro in 2009. Die Liquidität soll sich ohne die Option für Akquisitionen auf über 60 Millionen Euro am Ende dieses Jahres belaufen. „Wir wollen den Verlust erneut erheblich reduzieren“. Konkreter wollte der Evotec-Chef nicht werden. Nach unseren Schätzungen wird sich der Verlust in 2010 auf unter zehn Millionen Euro belaufen. Bei Amtsantritt im April letzten Jahres hat Lanthaler den Break-Even für das Jahr 2012 in Aussicht gestellt. Evotec würde dann seit dem Börsengang im Jahre 1998 endlich Geld verdienen. Es wird höchste Zeit nach vielen Jahren des Bastelns. Bei dem rasanten Tempo mit dem der CEO die Firma auf Profit trimmt, könnte die Gewinnzone bereits in 2011 erreicht werden. „Wir bleiben bei 2012. Wobei ich nunmehr sagen kann, dass wir „spätestens“ in zwei Jahren Break-Even erreichen werden. Was das bedeuten kann, überlasse ich Ihnen selbst“, erläutert der Wiener unsere Erwartung.

    Seit rund einem halben Jahr bewegt sich die Aktie grob in einer Range zwischen 1,90 und 2,20 Euro. Aktuell notiert das Papier bei 2,08 Euro. Wir gehen fest davon aus, dass die Aktie in 2010 die obere Range nach oben durchbricht. Treiber sind News im Kerngeschäft und im Verlauf des Jahres auch der Blick auf den Deal mit Roche. Der Potenzial aus der Partnerschaft ist höher als die aktuelle Kapitalisierung von 227 Millionen Euro. Wir raten unverändert zum Einstieg in die im TecDAX notierte Biotech-Aktie.

    Viele Grüße
    www.tradecentre.de

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