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     2308  0 Kommentare S&P 500 - Fenster putzen ohne Unfall

    S&P 500 - Fenster putzen ohne Unfall

    Das dritte Quartal ist vorüber. US-Aktien verzeichnen das beste Quartal seit einem Jahr, der S&P 500 und der Nasdaq schreiben den höchsten Monatsgewinn seit Apr 2009. Zuletzt wurde angelegentlich „Window-Dressing“ betrieben. Wie auch beim Fenster putzen im Privathaushalt kommt es dabei nicht selten zu einem Unfall.

    An der Börse kommt es gerne zu einem technischen Betriebsunfall, wenn die einen die Kurse noch schön pflegen, während die anderen mit ihren Gewinnen schon zum Ausgang schleichen. Wenn die „Fensterputzer“ dann nervös werden und schon vor Quartalsende hinterherlaufen, kann es am Ausgang eng werden und die Kurse zum Purzeln bringen.

    Dieses Mal ging alles glatt.

    Über den Grund des plötzlichen Optimismus kann man lange philosophieren. Die Ängste vor einem möglichen „double dip“ sind verflogen, heißt es. Sicher hat auch die (wiederholte) Ankündigung der Fed von weiteren Geldpolitischen Maßnahmen für Vertrauen gesorgt – auch oder vielleicht gerade weil sie einen anderen „Zungenschlag“ hat.

    Erst in dieser Woche hatten US-Notenbanker das Thema nochmals hoch gespielt. Der Chef der Fed von Boston, Eric Rosengren, sprach sich am deutlichsten für eine Lockerung der Geldpolitik aus: Die hohe Arbeitslosenquote von fast zehn Prozent, das träge Wachstum sowie die niedrige Inflation sorgten zusammen für ein ernstes Problem für die Wirtschaft. Hingegen sagte Charles Plosser, Chef der Fed von Philadelphia, er unterstütze keinen weiteren Ankauf von Staatsanleihen, weil die Gefahr einer Deflation derzeit nicht bestehe.

    Auch die Fed von Minneapolis ließ durchblicken, dass sie eine geldpolitische Lockerung nur widerwillig mittragen werde, weil der Ankauf weiterer Staatspapiere nur wenig dazu beitragen würde, die Wirtschaft anzukurbeln. Das ist richtig – aber genau hier hatte die Fed in ihrem FOMC-Kommunique andere Töne angeschlagen. Da war plötzlich von Maßnahmen die Rede, um die derzeit gedämpfte Inflationsentwicklung wieder auf ein höheres Niveau zu bringen, das besser für Preisstabilität und Vollbeschäftigung ist. Ich hatte mich in der vergangenen Woche mit diesem Thema beschäftigt.

    Die von mir verfolgten Marktindikatoren hatten am 9. September ihren bärischen Überhang neutralisiert (siehe Chart!). Schon vorher, am 3. September, hatte das Verhältnis von S&P 500 und VIX in den bullischen Zustand geschaltet (siehe Chart!), kurze Zeit später ist die Volumenverteilung in Akkumulation umgesprungen (siehe Chart!). Am 21. September waren fünf von sieben Signalen bullisch, keines war bärisch. Seitdem ging die Entwicklung rückwärts. Aktuell ist noch ein Signal bullisch, nach wie vor zeigt keines einen bärischen Zustand.
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    Klaus Singer
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