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     2308  0 Kommentare S&P 500 - Fenster putzen ohne Unfall - Seite 2



    Die spannende Frage ist jetzt, wie die kurzfristig überkaufte Markttechnik des S&P 500 nun abgebaut wird - durch eine volatile Seitwärtsbewegung oder durch eine Korrektur? Wichtig ist dabei 1130 (siehe Chart!) und erst recht 1121. Wird das 38er Retracement des jüngsten Bull-Runs bei rund 1110 verletzt (hier liegt gegenwärtig auch die EMA50), dürfte eine Korrektur anstehen, die bis auf 1070/1080 zurück führt. Unter 1130 kann man die sowieso etwas fragwürdige inverse SKS-Formation „vergessen“.

    Die Entwicklung bei den Optionen, insbesondere auf die großen Aktien-Indices dürfte wichtige Hinweise geben. Wenn die großen Akteure jetzt verstärkt in Aktien- und Indexoptionen gehen, um sich gegen mögliche Verluste abzusichern, wäre das ein Signal, dass diese eher mit einer Seitwärtskonsolidierung rechnen. Dies würde zum erwarteten Verlauf des VIX passen. Der steht an der Oberseite seines seit Juni etablierten Abwärtskanals, ein Ausbruch ist sehr wahrscheinlich und zeigt steigende „Absicherungspreise“ an.

    Der Euro/Dollar steigt über dem wichtigen Pegel von 1,33 weiter. Der markiert den Absturzpunkt des Euro in Zusammenhang mit dem offenen Ausbruch der Schuldenkrise der Eurozone Ende April. Diese Marke wurde vor einer Woche nochmals von oben getestet. Als die sich als stabil genug erwies, ging es mit Euro/Dollar beschleunigt aufwärts. Dabei spielt natürlich auch das FOMC-Statement vom Dienstag vergangener Woche eine Rolle: Die Dollar-Schwäche nimmt geldpolitische Lockerungen vorweg.

    „Geldvermehrung“ ist natürlich eine Tatsache, die bullische Attitüden stützt. Und so muss auch die Frage gestellt werden, ob die kurzfristig überkaufte Markttechnik des S&P 500 möglicherweise jetzt überhaupt nicht abgebaut wird. In diesem Zusammenhang ist der Pegel 1151 im S&P 500 wichtig. Im NDX wäre entsprechend 2024 zu beachten. Kurse, insbesondere Schlusskurse, darüber dürften signalisieren, dass es bullisch weitergeht.

    Ein fester Euro/Dollar ist seit mindestens 2003 Begleiterscheinung stabiler Bull-Phasen (siehe Chart!). Das zeigt der Verlauf der „Correlation over one year“ anschaulich. Aktuell liegt die Kurve im Kontext eines steigenden S&P 500 zwar nicht im positiven Bereich, steigt aber im neutralen, zudem notiert die kürzere Korrelation über einen Monat vorlaufend bereits dort. Dies ist als bullisches „Hintergrund-Indiz“ zu werten, für kurzfristiges Timing ist das noch nicht signifikant genug.

    Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis zeigen einen nach wie vor intakten Zufluss an „Energie“ (siehe Chart! – rote Linie). Hiervon speist sich die bullische Ausrichtung (grüne Linie), seit kurzem steigt jedoch auch die bärische Ausrichtung wieder leicht an (gelbe Linie). Die weitere Entwicklung der bullischen Ausrichtung ist aufgrund der sehr schwachen bärischen Ausrichtung fast ausschließlich von der Zufuhr externer Mittel abhängig.

    Hier schließt sich der Kreis zur Fed-Ankündigung, bei Bedarf mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen bereit zu stehen. Allerdings ist fraglich, ob damit vor ihrer nächsten Sitzung am 2. und 3. November aktiv wird. Das stützt umgekehrt für die nächsten Wochen ein Konsolidierungsszenario.

    Die Saison der Quartalsberichte startet in Kürze. Konsens ist, dass sich die Gewinnentwicklung weiter verbessert hat. Die spannende Frage ist jetzt, ob dies weiter v.a. durch Einsparungen und Rationalisierung bewerkstelligt wurde oder ob allmählich auch wieder Umsatzsteigerungen zur Ergebnisverbesserung beitragen.

    Konsolidierung, Korrektur, Ausbruch? Eine Konsolidierung scheint mir die wahrscheinlichste Variante zu sein.

    Erwähnte Charts können über diesen Link eingesehen werden:
    http://www.timepatternanalysis.de/comments/MB20101001.html

    ETF-Portfolio, Derivate-TrackRecord, Analysen und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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