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Commerzbank dürfte höhere Eigenkapitalanforderungen abwenden können

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) hat einem Medienbericht zufolge gute Chancen, um drohende höhere Eigenkapitalanforderungen für systemrelevante Kreditinstitute abwenden zu können.

Laut einem Bericht des "Handelsblatt" (Montag) erklärte Bundesbank-Vize Franz-Christoph Zeitler, bei dieser Frage stünden "global aktive Institute" im Vordergrund. Hier würden die Aufseher weltweit vergleichbare Maßstäbe anlegen. Die Entscheidung über große, aber national agierende Häuser liege hingegen in erster Linie bei den Überwachungsgremien des jeweiligen Landes. "Wir gehen davon aus: Das wird vom nationalen Aufseher zu treffen sein", sagte Zeitler.

Mit der Frage der Systemrelevanz wollen Politik, Aufseher und Notenbanker das Problem angehen, dass besonders große Institute bei einem Zusammenbruch die gesamte Branche mit in den Abgrund reißen können. In der vergangenen Woche hatte das "Handelsblatt" erfahren, dass die Commerzbank offenbar auf einer Liste des Financial Stability Boards (FSB) zu finden ist, die insgesamt rund 30 systemrelevante Finanzkonzerne umfasst. Ursprünglich waren nur Allianz SE (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) und die Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) als systemrelevant eingestuft worden. Würde es dabei bleiben, müsste die Bank nochmals deutlich mehr Eigenkapital als Sicherheitspuffer vorhalten. Für die Commerzbank, die seit fast zwei Jahren mit 18,2 Mrd. Euro beim Bund in der Kreide steht und sich schwer tut, das Geld zurückzuzahlen, wäre dies ein Desaster.

Mit 900 Mrd. Euro Bilanzsumme steht zwar nicht zur Debatte, dass die Commerzbank immense Größe hat. Weil das Institut aber überwiegend in Deutschland sein Geschäft erwirtschaftet, dürfte es kaum in die Kategorie global tätiger Häuser fallen. Angesichts der ohnehin massiven Probleme der Commerzbank, wieder auf eigene Beine zu kommen, gilt es nach Angaben der Wirtschaftszeitung als unwahrscheinlich, dass die deutsche Aufsicht ihren damit verbundenen Spielraum nicht nutzt, um zusätzliche Belastungen von der Bank abzuwenden.

Die Aktie der Commerzbank notiert aktuell mit einem Minus von 0,26 Prozent bei 6,45 Euro. (25.10.2010/ac/n/d)