Prognose muss erhöht werden

Der Lösungsanbieter für die Photonik ist sehr robust ins Jahr 2011 gestartet. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Einnahmen in Q1 um 37 Prozent auf mehr als zehn Millionen Euro gesteigert werden. Das EBITDA verbesserte sich um 67 Prozent auf 1,6 Millionen Euro und das EBIT um 60 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Euro. Die EBIT-Marge beträgt 12,7 Prozent. Vor dem Zugriff des Fiskus betrug der Gewinn 1,2 Millionen Euro. Der Auftragsbestand lag per Ende März bei 31 Millionen Euro und entspricht einerseits einem neuen Bestwert und andererseits in etwa dem Jahresumsatz aus dem Jahr 2010.

Die in 1995 gegründete Gesellschaft hat für das Jahr 2011 bislang einen Umsatz von 36 Millionen Euro in Aussicht gestellt und ein EBIT von mindestens 4,3 Millionen Euro. Angesichts der starken Zahlen in Q1 ist diese Prognose natürlich sehr konservativ. Das bestätigt uns Vorstandssprecher Heino Prüß bei unserem Treffen in Frankfurt. Prüß erwartet für das Gesamtjahr nunmehr einen Umsatz von circa 39 Millionen Euro. Die EBIT-Marge beziffert der Vorstand auf etwa 12,5 Prozent. Somit verdient die m-u-t AG in diesem Jahr vor Steuern und Zinsen circa fünf Millionen Euro. Die erhöhten Annahmen für Umsatz und EBIT könnten sogar zu vorsichtig sein, da Prüß norddeutsch konservativ ist. Die Belastung aus dem Finanzergebnis ist gering und die Steuerquote schätzen wir auf rund 30 Prozent. Netto dürften circa 3,2 Millionen Euro verdient werden oder mehr als 70 Cent je Aktie vor Anteilen Dritter. Verwässert wird dieses Ergebnis jedoch durch die Anteile Dritter, die noch an den Tochtergesellschaften bestehen. Die m-u-t AG hat bereits Anfang der Woche die Übernahme von weiteren 44 Prozent der Tec5 erklärt. Wir schätzen daher, dass der Gewinn je Aktie um circa 20 bis 30 Prozent noch von Anteilen Dritter bereinigt werden muss. Das EPS dürfte sich sodann bei circa 55 Cent einpendeln.

Der Vorstand verfolgt parallel zum organischen Wachstum eine Buy-and-Build Strategie um. Wie uns Prüß mitteilt, könnte in diesem Jahr noch eine weitere Übernahme gelingen. Zukäufe erfolgen in attraktiven Märkten, wie zum Beispiel der Spektroskopie „Wir schauen uns intensiv im Markt um“. Die Objekte der Begierde setzen weniger als sechs Millionen Euro um oder einen Tick mehr als zehn Millionen Euro. Geld für einen Zukauf wurde im vergangenen Herbst über eine Kapitalerhöhung eingesammelt. Gelingt die Übernahme, wird das Unternehmen zügig einen Umsatz von 50 Millionen Euro stemmen. „Wir erwarten dieses Umsatzniveau kurzfristig“. Das EBIT kann dann circa sechs Millionen Euro betragen. Dies sind die Vorgaben für 2012 und dürften mindestens erfüllt werden, wenn nicht sogar viel zu konservativ sein. Langfristig, also auf Sicht von weniger als fünf Jahren, erwartet Prüß einen Umsatz von circa 100 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 15 Prozent. Das könnte einem operativen Gewinn von 15 Millionen Euro entsprechen.

Der Photonik-Spezialist sollte im Jahr 2006 von einem US-Unternehmen oder einem deutschen Unternehmen aufgekauft werden. „Wir hatten von zwei Firmen großes Interesse. Ich habe mir dann überlegt, wenn das Interesse groß ist, muss der Markt viel versprechend sein. Nach der Marktanalyse war klar, dass wir nicht verkaufen, sondern selbst zukaufen und unser Unternehmen deutlich größer machen“, erklärt Prüß. In den letzten Jahren ist die Gesellschaft im Schnitt um rund 30 Prozent gewachsen. Übrigens: Die zwei Interessenten aus dem Jahr 2006 stehen inzwischen auf der Kundenliste der m-u-t AG und könnten perspektivisch durchaus wieder Interesse an der Übernahme des Unternehmens haben.

Auf aktuellem Kursniveau entspricht der Börsenwert lediglich 30 Millionen Euro. Mit einem KGV von unter zehn für 2012 ist die Aktie sehr günstig bewertet. Angesichts der weiteren Aussichten und konservativen norddeutschen Art des Vorstands ist das Papier sogar ein echtes Schnäppchen und wurde von der breiten Masse noch gar nicht entdeckt. Kaufenswert!

Beste Grüße
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