Fonds-Check
Secur AG „Family-Fonds 10-1“
Supermärkte zum Sonderpreis: Fonds der Secur AG kauft Anteile aus Notsituationen dänischer Banken
Eigentlich ein Fall für das Phrasenschwein, aber zweifellos richtig. Nein, nicht: „Der Ball ist rund“, sondern „Im Einkauf liegt der Gewinn.“ Wer weniger zahlt, macht einen höheren Profit. So geht das Konzept des „Family-Fonds 10-1“ der Wiesbadener Secur AG auf. Der Fonds mit dem sperrigen Namen finanziert zwei Fachmarkzentren in Coesfeld und Wassenberg. Der Anbieter hat die Objekte vor geraumer Zeit bereits als Private Placement aufgelegt. Das Konzept damals sah Ausschüttungen erst vor, nachdem das Darlehen komplett zurückgeführt war, kam aber beim Kunden nicht so an wie erhofft. Umgemünzt auf ein breiteres Publikum kombiniert der Fonds nun Ausschüttungen von Beginn an mit einer relativ hohen Tilgung. Wobei die Mindestbeteiligung immer noch bei 50.000 Euro liegt. Zielgruppe voll getroffen.
Objekte: Im Jahr 2008 wurde der „Coesfelder Einkaufspark“ eröffnet. Die Kreisstadt liegt 35 Kilometer von Münster entfernt. Hauptmieter der 13.400 Quadratmeter Fläche ist Kaufland. Weitere Nutzer sind unter anderem Aldi, Fressnapf, MediMax und Trink Gut. Das Fachmarktzentrum entstand nach einem langwierigen Genehmigungsverfahren auf einem früheren Industriegrundstück nicht weit von der Coesfelder City entfernt. Wer mit dem Auto zum Einkauf fährt, findet 500 Stellplätze. Bereits seit 1966 steht ein Lebensmittelmarkt auf dem Grundstück in Wassenberg. Im März 2010 wurde der Fachmarkt in der Region Niederrhein neu eröffnet und bietet nun 6.700 Quadratmeter Nutzfläche und 280 Parkplätze. Hauptmieter ist hier Rewe, dazu unter anderem Norma, KiK, Tedi und dm Drogeriemarkt.
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Anteile: Der Fonds hat Beteiligungen an den beiden Märkten außergewöhnlich günstig übernommen. So zahlte er für Anteile an der Coesfelder Immobilie in Höhe von 7,4 Millionen Euro nur 4,36 Millionen Euro. Eine Beteiligung in Wassenberg von 4,23 Millionen Euro hat er zum Preis von 2,46 Millionen Euro übernommen. Warum das? In den vergangenen Jahren ging die Secur AG Kooperationen mit Immobilientöchtern dänischer Banken ein. Als Folge der Krise gerieten die Banken in enorme finanzielle Schwierigkeiten und verkauften Immobilien zu einem absoluten Sonderpreis an ihren ehemaligen Partner. Ein Notverkauf also.