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     2644  0 Kommentare Nullzins bis St. Nimmerlein beflügelt

    Wie zur Bestätigung des drastischen Aktienkursverfalls der zurückliegenden Tage, zeichnete die Fed auf ihrer FOMC-Sitzung am Dienstag dieser Woche ein trübes Bild der US-Konjunktur: Das Wachstum ist bislang in 2011 deutlich schwächer als erwartet ausgefallen, die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich spürbar eingetrübt, auch die Konsumausgaben haben enttäuscht. Insgesamt haben sich die Abwärtsrisiken für die US-Konjunktur erhöht und die Unsicherheit in der Einschätzung der weiteren Entwicklung nimmt zu, heißt es.

    Das Statement der Fed ist fundamental-realwirtschaftlich niederschmetternd. Ihr indirektes Eingeständnis ist, dass sie nichts ausrichten kann.

    Ein wie immer geartetes QE-Programm, das mancher erwartet hatte, wird nicht angekündigt. Als Konsequenz des schwachen Ausblicks bleiben die Zinsen mindestens bis Mitte 2013 niedrig. Man beachte: Von den zehn FOMC-Mitgliedern sprachen sich drei gegen die konkrete Terminierung der Nullzinsphase aus. Ein solch hohes Maß an Gegenstimmen hatte es zuletzt in den frühen 1990ern gegeben.

    Die Nullzinspolitik hält also bis zu St. Nimmerlein an. Und im Unterschied zu früheren vagen Verlautbarungen der Fed, die Zinsen über einen längeren Zeitraum tief zu halten, wird jetzt gleich ein Zeitraum von zwei Jahren versprochen. Das war der Punkt – die Banken dürfen weiter auf kostenlose Geldversorgung setzen. Damit lässt sich trefflich spekulieren.

    Gesagt, getan – nach einem kurzen Durchbruch nach unten in unmittelbarer Folge des Veröffentlichung des Fed-Kommuniques folgte ein scharfer Ausbruch, der den S&P 500 bis Handelsende knapp an den wichtigen Pegel 1173 heranführte. US-Bankaktien stiegen um bis zu 20 %. Das hielt nicht lange, am Folgetag wurden die Gewinne gleich wieder ausradiert. Immerhin erwies sich im S&P 500 der Pegel von 1120 als tragfähig und so ging es gestern erneut auf 1173 hoch, intraday sogar darüber.

    Wie geht es weiter? Nach einer Umfrage von Bloomberg sehen Analysten den Jahresendstand des S&P 500 im Schnitt bei 1388. Mal sehen!

    Um den Pegel bei 1120 herum liegen im S&P 500 zwei wichtige Retracements, das 50er der Differenz zwischen Allzeithoch und Tief vom März 2009, sowie das 38er zwischen ebendiesem Tief und dem jüngsten Hoch (Mai). Das 50er Retracement des Bullruns seit März 2009 wiederum liegt im selben Bereich wie das „lange“ 62er, nämlich bei rund 1020. Die Bedeutung dieser Pegel wird auch im folgenden Chart deutlich (siehe Chart!).
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Nullzins bis St. Nimmerlein beflügelt Wie zur Bestätigung des drastischen Aktienkursverfalls der zurückliegenden Tage, zeichnete die Fed auf ihrer FOMC-Sitzung am Dienstag dieser Woche ein trübes Bild der US-Konjunktur: Das Wachstum ist bislang in 2011 deutlich schwächer als …