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    ROUNDUP  767  0 Kommentare Commerzbank bekommt Millionen-Dividende von Comdirect

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die mit Verlusten kämpfende Commerzbank darf sich auf eine dicke Dividende ihrer Online-Tochter Comdirect freuen. Nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr erhöht die Direktbank ihre Ausschüttung von 42 auf 56 Cent je Aktie, wie Comdirect am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Mit gut 80 Prozent der Anteile ist die Commerzbank größter Aktionär. Sie bekommt damit fast 64 Millionen Euro überwiesen. Der Überschuss der Comdirect legte auch dank einer Steuergutschrift um 87,4 Prozent auf 111,8 Millionen Euro zu.

    Was anderen Banken im vergangenen Jahr schadete, half der Comdirect: Die Turbulenzen an den Börsen ließen die Kunden offensiver handeln, das erhöhte die Erträge der Bank. Hintergrund ist, dass der klassische Kunde einer Online-Bank viel mutiger mit Veränderungen an den Märkten umgeht als der typische Kunde einer Filialbank. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich nach Angaben des Vorstands das im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegenen Zinsniveau aus.

    Zudem profitierte die Bank von einem gewonnenen Steuerverfahren, das zu einer Erstattung des Fiskus von 37 Millionen Euro Steuern plus Zinsen führte. Das hing mit dem früheren Auslandsgeschäft der Bank zusammen. Comdirect hatte dieses zwischen 2001 bis 2004 beendet und konnte die damals getroffenen Abschreibungen erst einmal nicht steuerlich absetzen. Die Bank hatte dagegen Einspruch eingelegt und Ende 2011 Recht bekommen.

    Einen konkreten Ausblick für dieses Jahr gab der Vorstand noch nicht. Finanzchef Christian Diekmann stellte lediglich ein weiteres 'sehr gutes' Ergebnis in Aussicht. Details dazu nennt die Bank in der Regel nach der ersten Jahreshälfte.

    'Comdirect macht Anlegern richtig Spaß', sagte Vorstandschef Thorsten Reitmeyer. Das hat auch die Commerzbank erkannt und trotz der eigenen milliardengroßen Kapitallücken immer wieder angekündigt, dass sie unbedingt an ihrer Ertragsperle festhalten wolle. Wie die polnische BRE Bank erklärte sie Konzernchef Martin Blessing für praktisch unverkäuflich. Er profitiert gleich doppelt von der Comdirect. Denn die zahlt nicht nur eine Dividende, sie legt auch selbst viel Geld - rund 80 Prozent der gesamten Anlagen - bei der Commerzbank an.

    Dagegen baute die Onlinebank im vergangenen Jahr ihre Investitionen in den Krisenstaaten der Eurozone um mehr als 80 Prozent auf 68 Millionen Euro ab. Dafür nahm sie auch einen Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich in Kauf. Bis Ende dieses Quartals sollen diese Anlagen auf 20 Millionen sinken.

    Die Zahl der Kunden kletterte im vergangenen Jahr um gut 330.000 auf 2,6 Millionen. Dabei flossen der Bank netto 2,7 Milliarden Euro neu zu. Dass der Wert des Kundenvermögens dennoch um rund eine Milliarde auf 41,6 Milliarden Euro sank, führte der Vorstand auf den Wertverlust an den Börsen zurück./enl/stw/tw




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