Zinsen weiter niedrig
Umlaufrendite droht weiterer Verfall - Seite 2
Das Unvermögen, sich von dieser Unterstützung, den jüngsten Tiefs, nach oben deutlicher abzulösen darf als deutliches Warnsignal gewertet werden, dass die bisherige Unterstützung signifikant gebrochen wird. Letztlich würde dann das oben skizzierte Szenario mit einem Kursziel bis ca. 1% in der Umlaufrendite aktiv werden. Erst ein klarer Anstieg über 2,1% UND ein Re-Break in den langfristigen, zweiten Abwärtstrendkanal würde eine Trendwende einleiten. In diesem Falle müsste mit dynamisch steigenden Zinsen bis ca. 2,8 bis 3% gerechnet werden. Dieses Szenario mit deutlich steigenden Zinsen ist jedoch aus gegenwärtiger Sicht nicht zu favorisieren. Denn interessant ist aus kurzfristiger Perspektive auch die Entwicklung im Bund-Future.
Der aktuelle Juni-Kontrakt konnte kurz vor Ostern einen markanten Widerstandsbereich nach oben knacken. Ein Kaufsignal und somit ein Signal für nachgebende Zinsen! Das hieraus abzuleitende Kursziel ist eine Kurszone im Bereich 144 bis 145% im Bund-Future.
Zu beachten ist allerdings, dass Ausbrüche aus Abwärtstrendkanälen, wie oben dargestellt, zwar ein weiteres Verkaufssignal darstellen. Aber sie stellen auch Panikreaktionen des Marktes dar. Sie stellen Übertreibungen nach unten dar, die sich ebenso schnell wieder verflüchtigen, wie sie gekommen sind. Der Häuslebauer oder Schuldner sollte daher einen weiteren deutlichen Rückgang der Zinsen eher als Gelegenheit betrachten, sich langfristig niedrige Zinsen zu sichern. Der Investor dagegen, der gezwungen ist, deutsche Staatspapiere zu kaufen, sollte eine mögliche Übertreibung nach unten abwarten und erst wieder kaufen, sofern hier eine Gegenbewegung einsetzt.
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Ihr Stefan Salomon
Anmerkung: Dieser Artikel wurde am 11.04. in der Börsen-Zeitung veröffentlicht.
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