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    Scope Analysis  3102  0 Kommentare Bonuszertifikate - Barriere im Praxistest

    Trotz mitunter hoher Sicherheitspuffer kommt es bei traditionellen Bonus-Strukturen relativ häufig zu Barriere-Brüchen. Die Alternative einer endfälligen Barriere kann generell aber auch nicht überzeugen.

    In turbulenten Marktphasen droht besonders bei herkömmlichen Bonus-Zertifikaten der Bruch ihrer kontinuierlichen Barrieren, die ja praktisch jeden Tag scharf geschaltet sind. Doch schneiden Strukturen mit endfälligen Barrieren besser ab? Scope Analysis hat sich dies für Produkte auf den EURO STOXX 50 in einer umfangreichen Untersuchung näher angeschaut und kommt zu einem überraschenden Ergebnis. Mehr als zwei Drittel der Produkte mit endfälliger Barriere wurde in der Börsenschwäche Ende 2011 gerissen. Und selbst nach Erholung der Börsen wurde 2012 jede vierte zu diesem Zeitpunkt auslaufende endfällige Barriere durchbrochen.

    Auf den ersten Blick scheinen Bonus-Zertifikate eine fast immer überzeugende Struktur zu sein. Wird die untere Barriere während der Laufzeit des Produkts nicht verletzt, erfolgt eine Bonuszahlung. Und nach oben gibt es keinen Cap, die Anleger sind also dabei, wenn die Notierung des Basiswerts durchstartet. Allerdings sind Bonus-Zertifikate nach einem Barriere-Bruch, also ohne Bonus und den damit verbundenen Sicherheitspuffer, im Vergleich zu einem Direktinvestment mit Dividendenanspruch wenig attraktive Produkte.

    In der Praxis haben etliche Bonus-Zertifikate aufgrund heftiger Marktbewegungen enttäuscht. Dies ist auch mit auf die kontinuierliche Barriere zurückzuführen, die täglich beobachtet wird. Der Bruch einer solchen Barriere ist natürlich ceteris paribus weitaus wahrscheinlicher als der Bruch einer endfälligen Barriere, die nur einmal am Ende der Laufzeit eines strukturierten Produkts beobachtet wird. So wiesen nach Scope-Untersuchungen im 4. Quartal 2008 (nach der Lehman-Insolvenz vom 15.09.2008) rund 50% aller Bonus-Zertifikate auf den EURO-STOXX 50 einen Barriere-Bruch auf.
    Die Zertifikateindustrie hat zwar nach Lehman so genannte Deep Bonus Strukturen entwickelt, die Sicherheitspuffer von mehr als 50% und bis zu 80% aufweisen. Solch hohe Puffer sind auch notwendig, um Barriere-Brüche mit hoher Wahrscheinlichkeit zu vermeiden, verlor doch der EURO STOXX 50 in den Jahren 2008/2009 in der Spitze mehr als 50% und beim plötzlichen Börsencrash 2011 teilweise mehr als 30% an Wert. Doch werden in der Praxis immer wieder Bonus-Zertifikate mit niedrigerem Puffer bevorzugt gekauft, weil diese, vorausgesetzt die Barriere hält, im Vergleich zu den Deep Boni die höheren Renditen erziehlen. So wurden vor allem zu Jahresbeginn 2010, als der vorangegangene Einbruch noch präsent war, Deep Strukturen mit hohen Risikopuffern bevorzugt (vergleiche Grafik). Danach bildete sich der durchschnittliche Sicherheitspuffer auf etwa 30% bis 40% zurück.

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    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    Scope Analysis Bonuszertifikate - Barriere im Praxistest Trotz mitunter hoher Sicherheitspuffer kommt es bei traditionellen Bonus-Strukturen relativ häufig zu Barriere-Brüchen. Die Alternative einer endfälligen Barriere kann generell aber auch nicht überzeugen.

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