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    EUR/USD und DAX  1392  0 Kommentare Ifo-Index zeigt die Realität – Langsam verpufft der Notenbank-Effekt - Seite 2

    Stellt sich die Frage danach, ob der, der sich den drohenden Sparauflagen nicht beugen will, überhaupt in der Lage ist, sein Land einem grundlegenden Strukturwandel zu unterziehen. Denn nur mit weniger zu zahlenden Zinsen allein lässt sich zum Beispiel eine Arbeitslosigkeit von 25 Prozent nicht beseitigen. Notwendig dafür ist die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit, die vor allem mit einer Senkung der hohen Lohnstückkosten zu erreichen ist. Auf diesem Weg haben Spanien und Portugal zwar schon ein größeres Stück zurückgelegt, hier hängt vor allem Italien noch weit hinterher. Die Folge sind weiter hohe Leistungsbilanzdefizite dieser Länder, die durch Hilfskredite ausgeglichen werden müssen. In Spanien kommt das Problem mit den immer noch überbewerteten und oft leer stehenden Immobilen hinzu, welche die Bankbilanzen belasten. Fallen die Preise weiter, lähmt das nicht nur die Banken, sondern auch die gesamte Wirtschaft.

    Und wie heute Morgen beim Ifo-Index gesehen, braucht auch Deutschland schnell wieder ein wirtschaftlich stärkeres Europa, sonst könnte die internationale Organisation OECD sogar Recht bekommen, die für Deutschland zumindest eine Mini-Rezession voraussagt. Noch steigen die Aktienmärkte aus Mangel an Alternativen zu den sonst sehr niedrigen Zinsen für sicherere Anlagen am Kapitalmarkt. Doch zu einem stabilen und langfristigen Aufwärtstrend muss sich neben weiteren Geldzuflüssen auch die Grundlage, also die Gewinnsituation der Unternehmen, dazu gesellen, sonst droht das Kartenhaus irgendwann einzubrechen. Noch allerdings glaube und erwarte ich dies für die Aktienmärkte, damit auch für den DAX nicht.

    Gleiches gilt für den Euro. Keine erneute Talfahrt, aber folgen nach den geldpolitischen Worten der vergangenen Wochen nun zeitnah keine wirtschaftspolitischen Taten, werden wir die 1,40 EUR/USD wohl dieses Jahr nicht mehr sehen. Interessant finde ich auch vor diesem Hintergrund eine Kombination aus einem Engagement in den DAX, also einer Long-Position, und einer Verkaufsposition (Short) im EUR/USD. Das Ergebnis könnten kleine Gewinne bei begrenztem Risiko sein. Kommt es zu einem plötzlichen Stimmungsumschwung, ist man über den dann fallenden Euro gut abgesichert.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EUR/USD und DAX Ifo-Index zeigt die Realität – Langsam verpufft der Notenbank-Effekt - Seite 2 Der Index des Münchner Ifo-Institutes hat heute Morgen einige Kratzer auf die rosa-roten Brillen der Investoren gezaubert, die sie nach den Ankündigungen der Notenbanken, quasi unlimitiert Geld zu drucken, aufgesetzt hatten. Scheinbar haben diese Aktionen nur die Finanzmarktteilnehmer, nicht aber die Unternehmer und Manager in den Chefetagen der befragten 7.000 Firmen beeindruckt. Diese schauen eher in ihre Auftragsbücher und gerade bei den Exporteuren sehen diese aktuell alles andere als gut aus.

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