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    Smart Investor Weekly 40/2012  1627  0 Kommentare Aktion Münchhausen – „Geldpolitik“ als Staatsfinanzierung - Seite 2


    Sparschafe als Opfer
    Angesichts der immer offener betriebenen Inflationierung verwundert es, dass die Deutschen so eisern an ihren Fest- und Termingeldern in Billionenhöhe festhalten. In traditionellen Weichwährungsländern ist die Bevölkerung wesentlich besser an das angepasst, was kommen wird: Über Generationen hat man dort die Verhaltensweisen und Einstellungen erlernt, die in einem solchen Umfeld gefragt sind: Geld wird zwar zu Transaktionszwecken verwendet, aber zur Wertaufbewahrung taugt es nicht. Die Deutschen dagegen haben in den D-Mark-Zeiten die gegenteilige Erfahrung einer relativ stabilen Währung gemacht und ihr (Anlage-)Verhalten daran ausgerichtet. Als fleißige Sparer in geldnahen Anlageformen sind sie auf die kommende „Lira-isierung“ des Euro denkbar schlecht vorbereitet. Nicht einmal Minizinsen, die real bereits eine Teilenteignung des Sparvermögens bedeuten, können sie aus diesen Anlageformen vertreiben. Man beruhigt sich mit der Nominalbetrachtung, die die Stabilität der Werte vorgaukelt und ist ansonsten wie gelähmt: „Es wird schon nicht so schlimm werden.“ Lediglich eine verschwindende Minderheit dürfte sich daher bislang konsequent nicht nur aus Nominalanlagen, sondern auch aus dem Nominalwertdenken verabschiedet haben. Die Mehrheit der deutschen Sparer scheint jenen Fröschen zu gleichen, die bei lebendigem Leibe gekocht werden, vorausgesetzt die Temperatur wird nur langsam genug erhöht. Wie Sie Ihr Kapital in dieser Zeit schützen, das lesen Sie im großen „Kapitalschutzreport 2012“ im aktuellen Smart Investor 10/2012.


    Zu den Märkten
    So sehr der „Draghi-Faktor“ mittelfristig alle Sachwerte – und damit auch Aktien – befeuern dürfte, so wenig muss das kurzfristig der Fall sein. Im Chart sehen wir den DAX, wie er gerade mit seinem seit Ende Juli bestehenden Aufwärtstrend kämpft (blaue dicke Linie). Es ist zu erwarten, dass dieser Kampf in den kommenden Tagen verloren geht. Ein Indiz dafür könnte in der herausragenden Umsatzentwicklung (siehe rote und grüne Balken unten) exakt am Hoch gesehen werden. Natürlich war dieser 21. September (rechte gestrichelte vertikale Linie) ein dreifacher Optionsverfalltag – ein sogenannter „Hexensabbat“ – und solche Tage gingen in der Vergangenheit auch regelmäßig mit einer auffälligen Umsatzentwicklung einher. Dies läßt sich z.B. im Juni erkennen. Interessanter erscheint uns aber der März-Verfalltag (linke gestrichelte vertikale Linie), denn damals war die Umsatzentwicklung ebenfalls exorbitant stark, und damals wurde damit ebenfalls ein markanter Hochpunkt markiert. Kommt es diesmal ähnlich?

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 40/2012 Aktion Münchhausen – „Geldpolitik“ als Staatsfinanzierung - Seite 2 Oder: Warum man sich aus dem Schneeballsystem des Papiergeldes verabschieden sollte