CFD Profits Marktbericht
Anleger setzen wieder ihre Brillen auf
Lieber Leser,
die Furcht vor politischen Turbulenzen hat den Markt gedreht. Silvio Berlusconi macht Wahlversprechen, die nichts mit dem eingeschlagenen Weg Italiens gemein haben – Sparanstrengungen und Reformbemühungen würden bei einer Wahl des früheren Skandal-Ministerpräsidenten wohl ad acta gelegt werden. Doch auch Spanien macht den Marktteilnehmern Sorgen.
Bestechung und Korruption gibt es nicht nur im Weltfußball. Ministerpräsident Roja und seine Partei sind gehörig unter Druck.
… und nehmen die Risiken wahr
Für beide Länder werden die Risikoaufschläge für Staatsanleihen immer höher. Ohnehin hat die Risikowahrnehmung der Marktteilnehmer trotz der vielfach guten Konjunktur- und Unternehmensdaten in Europa und den USA wieder zugenommen.
Es wird nicht mehr „blind“ gekauft. Die Anleger setzen sich wieder ihre Brillen auf und schauen ganz genau hin. Die Krise ist zurück in den Köpfen!
Ein altes Thema zwingt die Bullen auf die Knie
Totgesagte leben länger! Die Euro-Schuldenkrise ist plötzlich wieder ein Thema. Der steile Absturz vorgestern konnte aber an der runden 7.600er-Marke abgefangen werden – Ende des Börsenjahres 2012 hatten die Bullen hier neue Kräfte gesammelt.
Erst mit dessen Unterschreiten haben sich die Bären daher endgültig eine komfortable Position erarbeitet, dann sind Notierungen unter 7.500 Punkten kaum mehr zu vermeiden.
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Solange die breite Widerstandszone zwischen 7.675 und 7.700 Punkten nicht zurückerobert werden kann, ist dieses Short-Szenario aber zu bevorzugen. Ohnehin hat sich zuletzt viel Spekulationsluft angesammelt, die entweichen möchte.
DAX – 4-Stunden-Chart - 05.02.2013, 13:45 Uhr
Die Gleichung gilt immer noch
Auf lange Sicht sehe ich an den Aktienmärkten neue Höchststände, doch kurzfristig stehen die Chancen für eine Ausweitung der Korrekturphase einfach besser. Denn auch die 200er-Durchschnittslinie (lila Linie) erweist sich nun als charttechnischer Widerstand.
Auch die europäische Gemeinschaftswährung musste sich von ihrem Jahreshoch verabschieden. Nach dem Kurzausflug über die 1,37er-Marke begann ein schneller Kursrückgang. Es bleibt bei der Gleichung: Steigt die Risikowahrnehmung der Marktteilnehmer, so steigt auch der US-Dollar – und der Euro fällt.
Mit herzlichen Grüßen,
Till Kleinlein, Redakteur CFD Profits
Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren / Basiswerten derzeit investiert. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.