Industrielle Bildverarbeitung
Branche im Aufwind
Konjunktureller Aufschwung in Europa
Die diesjährige Hannover Messe Industrie stand ganz im Zeichen des konjunkturellen Aufschwungs in Europa. Das reale BIP in der EU sollte dieses Jahr um ungefähr 3% steigen. Der reale Welthandel
wird in 2000 um etwa 7% expandieren, nach reichlich 4% 1999.
Die deutsche Industrieproduktion dürfte im Jahr 2000 wieder zum Motor der Konjunktur werden und um rund 3,5% zulegen. Die Kapazitätsauslastung steigt, neue Produktionsanlagen sind geplant.
Gemäß Ifo-Erhebung erhöhen sich die Bruttoanlageinvestitionen der deutschen Industrie in 2000 kräftig (+ rund 4,5%). Überdurchschnittlich steigen die Ausrüstungsinvestitionen. Zwar liegt das
Schwergewicht nach wie vor auf Rationalisierungsmaßnahmen, doch wird auch wieder stärker in die Erweiterung der Anlagen investiert. Damit profitiert die Automatisierungs-Technik direkt und indirekt
von einem rund 70 Mrd. DM großen Investitionsvolumen.
Automatisierung mit gutem Wachstum - Industrielle Bildverarbeitung noch besser
Die Fachgemeinschaft Robotik und Automation des VDMA in Frankfurt/M. rechnet mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum ihrer Mitgliedsfirmen in der Größenordnung von 10%. Die industrielle
Bildverarbeitung als eine ihrer Untergliederungen wuchs im Jahre 1999 noch deutlich stärker, nämlich um 21,8% auf 865 Mio. DM. Dies ist der vorläufige Höhepunkt in einer Reihe von guten Jahren.
1995 hatte der Umsatz dieser Branche noch bei 450 Mio. DM gelegen. Im laufenden Jahr wird das Überspringen der Milliarden-Grenze erwartet.
Die industrielle Bildverarbeitung ist -verglichen mit anderen Bereichen im Maschinen- und Anlagenbau- noch eine junge Branche. Knapp 1/3 der Unternehmen sind zwischen 10 und 20 Jahre alt, weitere
fast 40% sind erst 5 bis 10 Jahre alt. 75% der Unternehmen haben 50 oder weniger Mitarbeiter. Die Branche verfügt damit über eine hohe Anzahl von kleinen, schnell reagierenden Einheiten mit hohem
wissenschaftlichen und unternehmerischen Potential. Mehr als die Hälfte stufen sich als sogenannte Systemhäuser ein, die darauf ausgerichtet sind, komplexe Kundenprojekte zu realisieren. Das prägt
auch den Gütertypus: Projekte und Produkte teilen sich den Markt zu etwa gleichen Teilen.