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    Eskalationsgefahren  2168  0 Kommentare Zwei Nachrichten, ein Kurssturz und eine Frage der Moral - Seite 2

    Da man hierüber nun trefflich streiten und diskutieren kann, wobei es meist um die Abgrenzung geht, wo sich die Grenzen zwischen noch moralisch vertretbaren und unmoralischen Verhalten befindet, möchte ich es anders ausdrücken: Hier muss jeder für sich selber entscheiden, ob er mit Geld, dass er bewusst mit dem Leiden anderer Menschen verdient hat, wirklich glücklich werden kann. Ich habe in meinen Beobachtungen immer und immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das zumeist nicht funktioniert – aber das ist ein anderes Thema.

    Einschätzung der Eskalationsgefahr kaum möglich

    Leider ist die Frage, wie groß die Gefahren einer Eskalation sind, welche die weltweiten Börsen massiv beeinflussen könnte, kaum zu beantworten. Gerade bei dem Thema „Naher Osten“ sind selbst ausgewiesene Experten immer und immer wieder an der Einschätzung der Lage gescheitert. Das liegt daran, dass zu viele Gruppen, Länder und Entscheider die Sache höchst undurchsichtig machen. So wissen wir nicht, wie weit den Drohungen Russlands Taten folgen. Wir wissen nicht, ob und in welchem Ausmaß der Iran eingreifen wird und wir wissen nicht, wie Israel reagieren wird, wenn der Iran eingreift oder die Situation anderweitig eskaliert. Wir wissen nur, dass der Nahe Osten seit vielen Jahrzehnten ein Pulverfass ist.

    Aber gerade das gibt uns einen Hinweis: In den meisten Fällen wurden die Kurse der Börsen durch Krisen im Nahen Osten nur sehr kurz beeinträchtigt. Und somit sollten Sie zwar sehr vorsichtig werden, sich aber nicht verunsichern lassen.

    USA erneut vor der Pleite?

    Ein zweiter Punkt, der sozusagen kumulativ zum dem oben beschriebenen hinzukommt ist, dass mal wieder die Schuldenobergrenze der US-Haushaltspolitik zum Thema wird. Der US-Finanzminister Jack Lew warnte, dass die USA schon ab Oktober die Rechnungen nicht mehr bezahlen könnten, sofern die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird. Allerdings sei der genaue Zeitpunkt schwer abzuschätzen, da zu viele Faktoren das Ergebnis beeinflussen.

    Doch auch das sollten Sie nicht überbewerten. Hier müssen Sie wieder die emotionale Denkweise der Börsianer verstehen. Die Börsianer haben sich nun schon zwei Mal im Zusammenhang mit dieser Obergrenze darüber aufgeregt, verkauft, gezittert, auf Infos gewartet. Hier hat sich nun ein Gewöhnungseffekt eingestellt. Also ist auch das wahrscheinlich kein nachhaltiges Thema. Es sei denn, es gibt verlässliche Hinweise, dass sich die Parteien nicht einigen und die USA zahlungsunfähig wird. Dann würden die Märkte reagieren.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Eskalationsgefahren Zwei Nachrichten, ein Kurssturz und eine Frage der Moral - Seite 2 Es sind vor allem zwei Nachrichten, die heute die Kurse in den Keller drückten. Einerseits haben die Börsen Angst, dass es zu einem Militärschlag gegen Syrien kommen wird. Die US-amerikanischen Streitkräfte haben ihre Vorbereitung für einen …

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