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    Kosten der Finanzkrise  16841  0 Kommentare Deutschland einer der größten Krisen-Verlierer

    Die Finanzkrise hat die Weltwirtschaft bis zu acht Billionen Euro gekostet. Dies geht aus überschlägigen Berechnungen der DZ Bank und der Berenberg Bank hervor, aus der die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet. Einer der größten Verlierer der historischen Krise ist den Kalkulationen zufolge Deutschland. 
     
    Laut der DZ Bank summieren sich die volkswirtschaftlichen Schäden der 2008 ausgebrochenen Finanzkrise auf rund 3,8 Billionen Euro. Ohne die Krise, ausgelöst vor fast fünf Jahren durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, wäre die Weltwirtschaft zwischen 2008 und 2012 laut den Ökonomen jährlich nicht um vier, sondern um 5,7 Prozent gewachsen, schreibt die „Welt“. Diese Zahl ergibt sich aus den durchschnittlichen Wachstumsraten der Weltwirtschaft der Jahre zwischen 1995 und 2008. Aus der Wachstumsdifferenz resultiert ein Wohlstandsverlust von 4,92 Billionen Euro – rund sieben Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts von 2012.
     
    „Der Euroraum litt am stärksten unter der Finanz- und Schuldenkrise“, sagt Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank. 2,76 Billionen Euro beträgt der durch die Finanzkrise ausgelöste Wohlstandsverlust für die Währungsunion ohne Deutschland – das sind 41 Prozent der Wirtschaftsleistung der Euro-Zone 2012. 
     
    Die  Bundesrepublik ist laut der Berechnung einer der größten Verlierer der Krise: Die größte Volkswirtschaft Europas musste Wohlstandseinbußen von 496 Milliarden Euro hinnehmen – 19 Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2012. Die Einbußen sind so hoch, weil der Wirtschaftseinbruch in Deutschland 2009 besonders heftig war. Deutschland hängt als Exportland stark von der globalen Konjunktur ab. Die USA kommt auf ein Minus von 1,3 Billionen Euro, rund elf Prozent des BIP des vergangenen Jahres, so die „Welt“ weiter. 
     
    Die Berenberg-Bank hat zudem den durch die Finanzkrise verursachten Anstieg der Staatsschulden analysiert und dafür 2011 als das Ende der akuten Finanzkrise angesetzt. Ende 2011 lagen die Staatsschulden demnach insgesamt um fünf Billionen Euro höher, als wenn der Verschuldungstrend der Staaten aus der Vorkrisen-Zeit angehalten hätte. Zusammengerechnet mit den Berechnungen der DZ Bank ergeben sich damit Kosten aus der Finanzkrise in Höhe von 8,3 Billionen Euro. 
     
    In den USA ist der Schuldenstand durch den Ausbruch der Finanzkrise um 2,7 Billionen Euro stärker gestiegen, in der Euro-Zone um zwei Billionen Euro und in Großbritannien um 300 Milliarden Euro. „Überschlagsmäßig könnte man sagen, das bis zu einem Drittel dieser Kosten ohnehin angefallen wäre, da die Immobilienblasen in den USA, Großbritannien, Spanien und Irland ohnehin geplatzt wären“, kommentiert Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, die Ergebnisse. Diese Blasen hatten vor der Krise den Trend der Staatseinnahmen geschönt. Und das Platzen der Blasen hätte Kosten verursacht, selbst wenn die USA den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 verhindert hätte. 
     
    „Aber der größte Teil des Schuldenanstiegs lässt sich wohl darauf zurückführen, dass die USA auf die Schwierigkeiten bei Lehman Brothers so katastrophal falsch reagiert haben, dass sie damit die größte Weltfinanzkrise seit 1929 ausgelöst haben“, zitiert die „Welt“ Berenberg-Chefvolkswirt Schmieding. Viele Länder hätten sich in der folgenden Rezession Konjunkturprogramme gegönnt, die sie sich eigentlich nicht leisten konnten.
     




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    Kosten der Finanzkrise Deutschland einer der größten Krisen-Verlierer Die Finanzkrise hat die Weltwirtschaft bis zu acht Billionen Euro gekostet. Die Bundesrepublik ist Berechnung zufolge einer der größten Verlierer der Krise. Doch wie ist das zu beziffern?

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