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    Smart Investor Weekly SIW 36/2013  1888  0 Kommentare Klein schlägt Groß

    Den DAX abgehängt
    Als Nebenwerte-Anleger waren die letzten Monate eine überaus ertragreiche Zeit. So konnten die Kleinen dem bereits ordentlichen Tempo des DAX noch einmal klar enteilen. Der SDAX brachte es über das letzte Jahr auf einen Zuwachs von 25%, der stärker auf Wachstumswerte ausgerichtete TecDAX-30 erreichte sogar ein Plus von 30%. Dem gegenüber steht ein solider Zuwachs bei den Blue Chips von rund 15%. Auch wenn die Schere zwischen Out- und Underperformer im Nebenwertebereich erfahrungsgemäß weiter auseinander geht, so ist dieser Abstand zum DAX durchaus beachtlich. Als Erklärung hierfür lässt sich eine Vielzahl von Gründen anführen. Während viele DAX-Werte zuletzt enttäuschten – Siemens, SAP, BASF, Lanxess, und natürlich K+S – oder gegen ein negatives Branchen-Sentiment ankämpften – Beispiel Lufthansa und dem von Ryanair angekündigten Preiskrieg –, scheinen bei den SmallCaps vor allem Nischenstrategien den unternehmerischen Erfolg zu erklären. Hinzu kommen eher technische Argumente. Nachdem der einst Solar-lastige TecDAX inzwischen von den meisten „Altlasten“ aus diesem Bereich befreit wurde, gelingt es zunehmend, neue Investoren für das Segment zu gewinnen. Erfolgsstorys wie die unseres Musterdepotwertes MorphoSys, dem dank neuer Allianzen eine knappe Verdreifachung beim Börsenwert in den letzten zwölf Monaten gelang, sind dabei das wichtigste Argument.

    Als Anleger verlangen manche Nebenwerte aber auch zunächst Geduld – diese wird dann aber im Vergleich zu einem Blue-Chip-Investment überdurchschnittlich belohnt. Ein sehr anschauliches Beispiel, wie die Entdeckung einer Small-Cap-Aktie verlaufen kann, an deren Ende eine komplette Neubewertung steht, bietet die Aktie des Consulting-Unternehmens KPS (WKN A1A6V4). Während sich das Papier in den Jahren 2011 und 2012 in einer mitunter einschläfernden Seitwärts-Range bewegte, kam es seit Jahresbeginn zu einer rasanten Kursrally. In deren Verlauf konnte sich die KPS-Aktie gemessen am bisherigen Top bei 4,45 EUR nahezu verdreifachen. Gleichzeitig zogen die Handelsumsätze spürbar an. Da der Vorstand in der Zwischenzeit die Prognosen mehrmals anhob und KPS beim Wachstumstempo gleich mehrere Gänge hochschaltete, bleibt die Bewertung trotz des Kursanstiegs auf einem vertretbaren Niveau (KGV 16). Eine baldige Rückkehr zu den einstelligen KGVs der Vergangenheit scheint vor dem Hintergrund des von 50 auf 140 Mio. EUR gewachsenen Börsenwertes unwahrscheinlich.

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly SIW 36/2013 Klein schlägt Groß Deutsche Nebenwerte auf der Überholspur

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